[698] Nachdem er die Haupthaare mitsamt dem Haarbüschel (çikhâ) entfernt und die Opferschnur abgelegt hat, zieht er hinaus, schaut auf seinen Sohn und grüsst ihn mit den Worten: »Du bist Brahmán, du bist das Opfer, du bist das Weltall.« Hat er keinen Sohn, so überdenkt er in dieser Weise sich[698] selbst, und dann wandert er, ohne sich umzusehen, sei es nach Osten oder nach Norden. Dann soll er bei allen vier Kasten seinen Lebensunterhalt erbetteln, aus der Hand als Gefäss sein Mahl einnehmen, soll es zu sich nehmen als wäre es Arzenei, soll essen je nachdem er bekommt, nur um sein Leben zu fristen, und so dass sein Fett nicht zunimmt, indem er mager bleibt. – In einem Dorfe darf er nur eine Nacht, in einer Stadt nur fünf Nächte weilen; nur die vier Regenmonate mag er, sei es in einem Dorfe, sei es in einer Stadt, zubringen.4 Als Kleid soll er ein zerrissenes, oder ein solches aus Baumbast tragen, ein anderes darf er nicht tragen. – Ist er schwach, so soll er nur so weit, als keine Beschwerde entsteht, die Kasteiung treiben.
Wer also in der richtigen Reihenfolge entsagt, und auch wer von ihr abweicht, was dient dem als Opferschnur? und was als Haarbüschel? und wie geschieht sein Waschen und Mundausspülen? – Und er5 sprach zu ihnen: Dieses ist seine Opferschnur, was die Meditation des Âtman ist, und das Wissen das ist sein Haarbüschel, indes er mit Wasser, wie es sich überall findet, das Werk [der Reinigung] ausführt, mit dem Wasser als Gefässe [d.h. ohne Gefäss]; denn am Ufer des Wassers ist sein Aufenthalt, sagen die Brahmanlehrer. – Aber wenn die Sonne untergegangen ist, wie kann er dann [da in der Nacht aus Teichen nicht geschöpft werden darf] Waschen und Mundspülen ausführen? – Und er sprach zu ihnen:
Wie bei Tag ist es zur Nachtzeit,
Für ihn gibt es nicht Tag und Nacht;
darum ist auch von dem Ṛishi gesagt worden: »Denn es ist ein für allemal Tag« (Chând. 3,11,3). Wer solches weiss, bemengt sich nicht mit dergleichen, – nicht mit dergleichen.