3.

[699] Es geschah einmal, dass die Götter vereint zu Prajâpati sprachen: »Wir wissen es nicht, wir wissen es nicht!« – Und er sprach zu den Allerheiligsten: »Von mir, indem ich es mitteile, sollt ihr es erfahren.« Darauf [nachdem er es ihnen mitgeteilt,] geschah es, dass die Allerheiligsten nicht mehr sprachen, nicht mehr sprachen. Das ist alles [was zur Empfehlung des Schweigens zu sagen ist]. Der erlangt mit den Göttern Würdegemeinschaft, Weltgemeinschaft, Lebensgemeinschaft, wer solches weiss.

Nachdem er die Haupthaare mitsamt dem Haarbüschel (çikhâ) entfernt und die Opferschnur abgelegt hat, zieht er hinaus, schaut auf seinen Sohn und spricht: »Du bist Brahmán, du bist das Opfer, du bist der Vashaṭ-Ruf, du bist der Om-Laut, du bist der Svâhâ-Wunsch, du bist der Svadhâ-Gruss [an die Manen], du bist der Schöpfer, du bist der Ordner, du bist der Bildner, du bist die Grundlage.« Darauf der Sohn spricht: »Ich bin Brahmán, ich bin das Opfer, ich bin der Vashaṭ-Ruf, ich bin der Om-Laut, ich bin der Svâhâ-Wunsch, ich bin der Svadhâ-Gruss, ich bin der Schöpfer, ich bin der Ordner, ich bin der Bildner, ich bin die Grundlage«; alle diese [wiederholt er]. Wenn er dann dem Vater das Geleit gibt, soll er keine Träne vergiessen, denn damit, dass er Tränen vergiesst, schneidet er seine Abstammung und sein Wissen los [sie zeigen, dass er sich nicht als identisch mit dem Vater fühlt]. Indem dann beide sich nach rechtshin umwenden, gehen sie, ohne sich von hier oder von dort umzusehen, ihres Weges. – Das ist der Himmel, – das ist der Himmel.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 699-700.
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