2.

[820] Entlehnt, mit den erforderlichen Änderungen, aus der Târaka-Upanishad

(Oupnek'hat II, 378 fg.).


Da fragte Bharadvâja den Yâjñavalkya: Was ist das Errettende, und wovon errettet es? – Yâjñavalkya sprach: Das Errettende ist, vom Punkte (m) gefolgt, dîrgha (a) nach anala (r), nochmals, mâya, namaḥ, candrâya namaḥ, bhadrâya namaḥ [also zusammen: Râm Râmâya namaç, candrâya namo, bhadrâya namaḥ, »Verehrung sei dem Râm Râma, dem Monde, dem holden«].

Die Silbe Om ist als die aus Brahman bestehenden, Sein, Denken und Wonne genannten [Laute, varṇâḥ] zu verehren.

Der Laut a ist der erste Bestandteil, u der zweite, m der dritte, die Halbmora der vierte, der Anusvâra der fünfte, der Nachhall der sechste. Weil er errettet, heisst der Om-Laut der Errettende, dieses sollst du als das errettende Brahman wissen, dieses verehren, das merke wohl. Weil es von Empfängnis, Geburt, Alter, Tod, Samsâra und grosser Angst errettet, darum heisst es das Errettende.

Der Brahmane, welcher dieses Errettende allezeit studiert, den errettet es von allem Bösen, den errettet es vom Tode, vom Brahmanenmord, vom Embryomord, vom Männermord, von allem Mord, von dem Samsâra, von allem. Er ist nach Avimuktam gelangt, er ist gross und geht ein zur Unsterblichkeit.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 820.
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