Biographie

Tommaso Campanella
Tommaso Campanella

1568

5. September: Als Sohn einer armen Familie wird Giovanni Domenico Campanella in Stilo (Kalabrien) geboren. Im Dominikanerorden erhält er später den Vornamen Tommaso.

1582

Beinahe erliegt Campanella einem Gehirnfieber.

Nach seiner Genesung will ihn sein Vater nach Neapel schicken, damit er bei seinem Onkel, einem Professor der Rechte, die Jurisprudenz erlernt. Campanella widersetzt sich dem Wunsch seines Vaters.

1583

Campanella tritt in den Dominikanerorden ein, wo er Unterricht in der Philosophie erhält. Gelesen werden vor allem Albert der Große und Thomas von Aquin.

Nach Beendigung seines Studiums legt er das Klostergelübde ab und geht nach San Georgio, einem bedeutenden Kloster der Dominikaner. Hier begeistert sich Campanella für Telesius, den Begründer einer auf Erfahrung gestützten Naturphilosophie

1588

Tod des Telesius.

1589

Campanella veröffentlicht sein Werk »Philosophia sensibus demonstrata« (Philosophie durch die Sinne bewiesen).

1590

In Neapel verteidigt er öffentlich die Thesen des Telesius gegen Antonio Marta.

In der Folge bereist er ganz Italien und lernt in Florenz Galilei kennen.

1591

Campanella wird der Ketzerei angeklagt und verhaftet.

1599

Er wird als Anstifter eines Aufstandes gegen die spanische Herrschaft in Kalabrien verhaftet.

1600

Campanella wird in Neapel in den Kerker geworfen und treibt dort philosophische Studien. Er kritisiert Machiavelli und schreibt den »Sonnenstaat«.

1602

Es entstehen »La città del sole« (Der Sonnenstaat) und »Metafisica«, erschienen 1638. »Der Sonnenstaat« ist das bedeutendste Werk Campanellas. In der Tradition von Platons Staat entwirft er eine ideale Gesellschaft ohne Klassen und ohne Privatbesitz, jedoch hierarchisch streng geordnet. Campanella ist der Vertreter einer göttlichen Weltordnung.

1607

Papst Paul V. verlangt vergeblich die Freilassung Campanellas von der spanischen Regierung,

Campanella steht im Briefwechsel mit Jakob I. von England, außerdem unterhält er philosophische Disputationen mit P. Gassendi.

1611

»Prodromus philos.«.

1613

»Theologia«.

1620

»De sensu rerum«.

1623

»Realis philos. epilogisticae partes IV«.

1626

Papst Urban VIII. erwirkt nach fünfjähriger Verhandlung die Freilassung Campanellas. Er wird nach Rom ausgeliefert und 1629 endgültig freigelassen.

1629

Campanella verläßt mit einem Empfehlungsschreiben des Papstes an den Kardinal Richelieu Rom. In Aix-en-Provence trifft er Gassendi.

1631

»Atheismus triumphatus« (Der Atheismus hat gesiegt.).

1635

Während eines Aufenthalts in Paris wird Campanella finanziell von Richelieu und Ludwig XIII. unterstützt. Er wohnt in dem Kloster seines Ordens in der Straße St. Honoré.

1638

»Philos. rationalis et realis partes V«

»Universalis philos. seu metaphysicarum rerum iuxta propria dogmata partes III«

1639

21. Mai: Campanella stirbt in Paris.


Lektürehinweis

F. Hiebel, Campanella. Der Sucher nach dem Sonnenstaat. Geschichte eines Schicksals, Stuttgart 1972.

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.

38 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon