[67] 274
Das rechte Werk, Asketenwerk,
Es ward geheißen höchstes Gut;
Doch wann der Pilger hinter sich
Das Haus gelassen, heimatlos,
275
Und dann noch schelten, streiten mag:
Ein Mensch, der gern Verdruß erregt,
Ist übel mit dem Leben dran,
Sich selber lädt er Unrat auf.
276
Ein Mönch, der hadert, widerspricht,
In tiefem Dunkel geht er um:
Gleich offenbar, er merkt es nicht,
Was uns der Meister klar gezeigt.
277
Verstören wo man einig ist,
Unwissend an der Stirne stehn:
Den eignen Makel merkt er nicht,
Die Fährte wo hinab er sinkt.
278
Geraten auf den Abweg hin,
Von Schoß zu Schoße, Nacht zu Nacht,
Mißraten eilt er hin, der Mönch,
Verderben nach dem Tode zu.
[68] 279
Wie voll ein Pfuhl von Jauche wird,
Ein Jahr lang wenn das Volk ihn füllt,
So böte sich ein solcher dar:
Wer bliebe sauber, dem gesellt?
280
Wer also euch erscheinen mag,
Ihr Mönche, wer am Hause klebt
Und übel eifert, übel will
Und übel weilt und also wirkt:
281
Da sollt ihr alle einig sein,
Ihn weisen weit hinweg von euch,
Verbannen baldig so Krakeel,
Von seinem Schlamme kehrt euch ab.
Die Schwätzer meiden mögt ihr dann,
Unbußhaft die wie Büßer tun,
Die Übeleifrer bannen fort,
Ihr Übelweilen, Übelwerk.
Gesellt den Reinen, selber rein,
Bereitet euch besonnen vor;
Einhellig worden, heiter schon,
Das Leiden werdet enden ihr.
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