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[654] 179
Des Sieg nicht wieder übersiegt wird,
Dem siegend keiner mehr entgegen ziehet,
Ihn, den Erwachten, Allerkenner,
Den Unergreifbaren könnt ihr nicht greifen.
180
Den nirgendwo ergreifen können
Des Wollens gierig heiße Daseinstriebe,
Ihn, den Erwachten, Allerkenner,
Den Unergreifbaren könnt ihr nicht greifen.
181
Den einsichtfroh Entsagenden,
In tiefster Ruh' Beseligten:
Die Götter selbst beneiden ihn,
Den Auferwachten, Standhaften.
182
Schwer ist es, Mensch zu werden hier,
Schwer lebt sich's bei den Sterblichen,
Schwer hört man von dem wahren Heil,
Schwer trifft man einen Buddho an.
Sich allem Bösen wenden ab,
Erkämpfen Gutes Schritt um Schritt,
Sein Herz von Schlacken rein zu glühn:
Das ist Erwachter Lehrgebot.
[655] 184
Geduld ist höchste Buße, Dauertugend,
Das höchste Heil: das künden an Erwachte;
Und Pilger ist nicht wer den andern angreift,
Asket nicht wer mit andern sich verärgert.
185
Nie streiten, niemals greifen an,
In reiner Zucht gezügelt sein,
Beim Mahle kennen rechtes Maß,
An fern entlegnem Orte ruhn,
Nach hohem Ziele herzbestrebt:
Das ist Erwachter Lehrgebot.
186
Kein Regen Goldes sättigt je
Der Menschen stets erneute Gier;
»Begierden trügen, schmerzen uns«:
In solchem Wissen wohlbewährt,
Sogar für höchste Himmelslust
Ganz ohne Herz und ohne Sinn
Beseligt einen wahren Sohn
Des siegreich Allvollendeten
Einzig des Wollens Aufhebung.
188
Wie manche Zuflucht suchet man,
Gepeitscht von wilder Schreckensfurcht,
Als Berg und Fels, als Wald und Hain,
Geweihten Baums und Altars Statt.
189
Doch dies gewährt nicht Sicherheit,
Dies ist die höchste Zuflucht nicht,
An solcher Zufluchtstätte wird
All unser Leiden nicht gestillt.
[656] 190
Wer bei dem Buddho, seinem Wort
Und seinen Jüngern Zuflucht fand,
Erkennt mit voller Weisheitkraft
Die heiligen vier Wahrheiten:
191
Das Leid, des Leidens Ursache,
Des Leidens Überwältigung,
Den heil'gen achtgeteilten Weg,
Der zu des Leidens Ende führt.
Dies, wahrlich, bietet Sicherheit,
Dies ist die höchste Zuflucht uns,
Wer diese Zuflucht sich erkor,
Wird allen Leidens selig frei.
193
Ein edler Mann tritt selten auf,
Nicht überall entstehet er;
Wo ein Erhabener erscheint,
Gedeihet alles Volk umher.
194
Gut, daß Erwachte auferstehn,
Gut, daß sie Wahrheit lehren uns,
Gut Eintracht in der Jüngerschaft,
Gut die Askese Friedlicher.
195
Wer Ehrungswürdige verehrt,
Die Buddhos, oder Jünger auch,
Die jeden bösen Trieb besiegt,
Die allem Gram und Schmerz entrückt,
[657] 196
Wer solche Männer hochverehrt,
Die Allerlösten, Furchtlosen,
Des großes, großes Heilverdienst
Ist unermeßlich, unschätzbar.
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