3. Die Gründe für Steigen und Fallen der Reiche

[114] Mong Dsï sprach: »Alle drei Herrscherhäuser haben die Herrschaft über die Welt erlangt durch Gütigkeit und haben die Herrschaft über die Welt verloren durch Ungütigkeit. Ganz ebenso verhält es sich mit Untergang und Blüte, Bestehen und Vergehen der einzelnen Staaten. Wenn der Himmelssohn nicht gütig ist, vermag er nicht das Land zwischen den vier Meeren zu wahren. Wenn ein Landesfürst nicht gütig ist, vermag er nicht die Altäre des Landes und Korns8 zu wahren; wenn Grafen und Adlige nicht gütig sind, vermögen sie nicht ihre Ahnentempel zu wahren; wenn Ritter und Volk nicht gütig sind, vermögen sie nicht ihre vier Glieder zu wahren. Wer nun Tod und Untergang haßt und dennoch sich der Ungütigkeit erfreut, der gleicht dem Manne, der Trunkenheit haßt und dennoch sich dem Wein ergibt.«

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Mong Dsï: Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, S. 114.
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