23. Wohlstand und Sittlichkeit

[189] Mong Dsï sprach: »Wenn man dafür sorgt, daß das Land gut bestellt wird und die Abgaben nicht zu schwer sind, so macht man, daß das Volk reich wird. Wenn man nur ißt, was an der Zeit ist, und nur aufwartet, was der Anstand erfordert, so werden die Güter unerschöpflich. Wasser und Feuer zum Beispiel sind unumgänglich nötige Lebensbedürfnisse. Aber wenn jemand noch spät am Abend seinem Nachbar an die Tür klopft und ihn um Wasser oder Feuer bittet, so wird keiner sie ihm versagen, weil ja im Überfluß davon vorhanden ist. Wenn ein berufener Heiliger den Erdkreis ordnet, so sorgt er dafür, daß die Nahrungsmittel ebenso reichlich vorhanden sind wie Wasser und Feuer. Wie sollte es da unter den Leuten noch Ungüte geben!«

Quelle:
Mong Dsï: Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, S. 189-190.
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