Aragonit

[655] Aragonit (Excentrischer Kalkstein, Iglit, prismatisch wasserfreies Kalkhaloid, Min.), krystallisirt in rectangulär-Ditetraedern, häufig in Zwillingsgestalten od. ungleichwinkeligen sechsseitigen Säulen, einzeln od. in Drusen, auch stänglichen u. faserigen Aggregaten, parallelfaserig in Platten u. Trümmern, od. radialfaserig in Kugeln (Erbsenstein), Krusten, Stalaktiten (Sprudelstein) u. zackigen Gestalten (Eisenblüthe); ist farblos, gelblichweiß bis weingelb, röthlichweiß bis ziegelroth, lichtgrün, violblau, grau od. von diesen Farben bunt; glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend; Bestandtheile: kohlensaurer Kalk u. 1–4 pCt. kohlensaures Strontian; Gew. 2,9–3, Härte 3,5–4; schwillt in Kolben an u. schmilzt zu einem weißen, groben, oft spießigen Pulver, die Flamme roth färbend, wenn viel Strontian darin ist; in Salz- od. Salpetersäure leicht u. mit Brausen auflöslich. Findet sich in Aragonien im Thone u. Gypse, Leogang in Salzburg, bes. häufig in Basalten u. Basalttuffen vieler Gegenden, bes. Böhmens, die spießigen Varietäten bes. auf Kalkstein- u. Brauneisenerzlagern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 655.
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