Armfüßler

[740] Armfüßler (Brachiopŏda, Cuv.), Weichthiere mit zweilappigem Mantel, aber statt der Mundlappen zwei gefranzte, kammförmige, spiralig aufgerollte Arme od. Fühlfäden neben dem Munde; ihre Schale ist zweiklappig, mit Schloß, aber ohne Band; die Kiemen fehlen od. bilden Falten an der Innenseite des Mantels, u. dieser bildet auf dem Rücken, da wo die Mantellappen zusammenstoßen, einen stielförmigen, aus der Schale hervorragenden Fortsatz, durch den sie festsitzen. Alle leben im Meere. Hierzu die Gattungen: a) Bohrmuschel (Terebratula), s.d.; b) Zungenmuschel (Lingula Brüg.), Schalen gleichförmig, länglich, vorn stumpf, Schloß zahnlos; die sich zurückziehenden Arme rollen sich auf; Art: Entenzunge (L. anatina), dünnschalig, hornartig, grünlich; c) Rundmuschel (Orbicula Cuv.), die eine Schale ist rund u. kugelförmig, die andre flach u. auf Felsen sitzend; das inwohnende Thier heißt wie bei der Bohrmuschel Criopus (Poli). Diese Gattung ist getheilt in aa) Eigentliche Rundmuschel (Orbicula); Arten: Norwegische Rundmuschel (O. norwegica, Patella anomala). Turbinata u. a.; bb) Schädel- (Todtenkopfs-) Muschel (Crania Lam.), die untere platte Schale hat 3 ungleiche schiefe Löcher, die obere 2 Schwielen; Arten: Maskirte Schädelmuschel (Cr. personata Lam.), Brattenburger Pfennig; cc) Discina, die untere Schale hat eine Querspalte; Art: D. ostreoides, an den Küsten Englands.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 740.
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