Audäus

[918] Audäus (Audius, Udo), frommer Laie in Mesopotamien, eiferte gegen die Laster der Bischöfe u. Verfälschung des Glaubens. Gemißhandelt, trennte er sich von der katholischen Kirche, aber um ihn sammelte sich eine Partei von Geistlichen u. Laien, welche ihn zu ihrem Bischof ernannten. Zuletzt ging er, vom Kaiser verwiesen, zu den Gothen, bekehrte dort Viele u. starb um 370. Er behauptete, Gott habe eine menschliche Gestalt, u. das Ebenbild Gottes sei in der Gestalt zu suchen. Seine Anhänger, Audäaner (Audianer), lebten von Handarbeiten u. wurden wegen ihrer strengen Sitten geachtet; Ostern feierten sie mit den Juden, daher Quartodecimani (s. u. Ostern) genannt; sie verschwanden seit dem Ende des 4. Jahrh. Schröder, De A. et Audianis, Marburg 1716.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 918.
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