Baalbek

[114] Baalbek (d.i. Sonnenstadt), Stadt in Syrien am OAbhange des Libanon, mit Sonnentempel, der nach Einführung des Christenthums in eine Kirche verwandelt wurde u. jetzt noch in prächtigen Ruinen vorhanden ist. Besser erhalten ist der südlich von dem großen liegende kleinere Tempel. Die Griechen nannten die Stadt Heliopolis; sie wurde unter den Römern Colonie mit dem Jus italicum. Antoninus Pius baute hier dem Zeus einen prächtigen Tempel, den die gemeine Sage für ein Bauwerk des Königs Salomo hält. Von den Griechen eroberten die Khalifen die Stadt u. sie kam mit Syrien an Ägypten; seitdem hat sie auch den alten Namen B. wieder erhalten. Im 11. Jahrh. fiel sie in die Hände der Sultane von Aleppo; wurde 1135 von dem Sultan von Damask, 1157 von Nureddin erobert u. 1170 durch ein Erdbeben gänzlich verwüstet. 1237 wurde Ismail Herr von dem wieder aufgebauten B., bis es die Mongolen unter Hulagu 1260 einnahmen. 1400 wurde es von Timur erobert. Jetzt ist B. der Hauptort der freien Mutuali, hat 2000 Einw. u. liegt im Thale El-Beka zwischen dem Libanon u. Antilibanon, im Paschalik Akre. Vgl. Wood u. Dawkins, The Ruins of Baalbec, Lond. 1757, Fol.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 114.
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