Beccasigue

[459] Beccasigue (Bequesigue), 1) (Feigenfresser, Motacilla ficedula L., M. atricapilla Gmel., Muscicapa muscipeta Bechst.), Vogel aus der Gattung Fliegenfänger, graubraun (das Weibchen braungrau), auf dem Schwanz der Länge nach weiße Flecke; in SEuropa, auch in SDeutschland; scheu u. lebhaft, einsam, frißt Insecten u. Früchte, nistet in Baumlöchern, singt angenehm, schmeckt (zumal nach Feigenfressen ganz zu Fettklumpen werdend), trefflich, war schon bei den Römern Leckerei u. wird noch jetzt in Italien, Cypern u. SFrankreich eingemacht (Kopf u. Füße abgeschnitten, zwei- bis dreimal aufgekocht u. in Essig, Gewürz u. Salz gelegt), in Fäßchen versendet u. theuer (zu 1 Thaler, manchmal mit 1–2 Ducaten für das Stück) bezahlt; nach Venedig kamen sonst jährlich gegen 1200 Fäßchen mit solchen Vögeln; 2) auch andere sehr fett werdende Vögel, wie der Wiesenpieper, der Ortolan, die Gartengrasmücke (Curruca hortensis), in SFrankreich ebenso eingemacht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 459.
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