Cēuta

[836] Cēuta (spr. Dse-uta), 1) Vorgebirge der Nordküste von Afrika, am Osteingange der Straße von Gibraltar; 2) Stadt ebendaselbst auf der gleichnamigen Halbinsel, die mit der Stadt stark befestigt ist, den Spaniern gehört u. ein eigenes Kriegsgouvernement bildet; weite u. sichere Rhede, schlechter Hafen; Bischof, mehrere Klöster, die Stadt u. Umgegend (Presidios) ist Verbannungsort für Staatsverbrecher; 8000 Ew. – C. steht an der Stelle des alten Abyla; im 6. Jahrhundert n. Chr. erscheint hier das Castell Septumod. Septa, welches 534 von den Byzantinern erobert wurde; 618 bekamen es die Westgothen. Mit Julianus, dem gothischen Statthalter von C., schloß Musa Abu Nossair zuerst ein Bündniß, u. die ersten arabischen Eroberer drangen von hier 711 nach Spanien. Später kam C. in die Hände der Hamuditen, dann der Almoraviden; 1415 wurde es portugiesisch, nachdem es auch die Genuesen einmal besessen hatten; 1580 kam es mit Portugal an Spanien u. blieb dabei 1640 bei der Trennung Portugals von Spanien; 1697 bis 1720 belagerten es die Marokkaner, bis sie durch den Marquis v. Lede gezwungen wurden, die Belagerung aufzuheben. 1732 belagerten es die Marokkaner unter Ripperda wieder, wurden aber wieder geschlagen. Im März 1810 hatten es die Engländer kurze. Zeit besetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 836.
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