Catarīna, Sta.

[761] Sta. Catarīna, 1) eine der fünf brasilianischen, zum Stromgebiete des Rio de la Plata gehörigen südlichen, Provinzen, 694 QM.; besteht aus einem schmalen Küstenstriche am Atlantischen Ocean (im N. von der Provinz San Paulo, im S. u. W. von der Provinz San Pedro begrenzt) u. der gegenüber liegenden gleichnamigen Insel; Gebirge: Serra de Santa C. (Zweig der Serra do Mar), die Grenze gegen W. bildend; Flüsse: Mampituba, Tijuca, Garobaba, Tajahy; Boden sehr fruchtbar, im W. ziemlich waldig, unter allen Provinzen Brasiliens am geeignetsten für europäische (namentlich deutsche) Colonisation; Klima sehr gesund; Producte die gewöhnlichen brasilianischen. Gesammtbevölkerung (1856): 105,000 Ew., worunter ungefähr Sklaven. Hauptstadt: Nossa Senhora do Desterro (auf der Insel S. C.). Von deutschen Colonienbestehen bereits: Donna Francisca (9 QM., vom Hamburger Colonisationsverein gegründet), Blumenau (ll QM., am Fluß Tajahy), Colonie Schutel (nach dem Namen des Gründers, 8 QM., am Fluß Tijuca); 2) die zur gleichnamigen brasilianischen Provinz gehörige Insel, nur durch einen schmalen Kanal vom Festlande getrennt, 5 Meilen lang, 11/2 Meile[761] breit, gebirgig u. waldig, mit den kleinen Flüssen Vermelho, Ratones u. Tavares, im O. ein fischreicher See; auf ihr die Hauptstadt der Provinz mit Hafen u. Fort (dessen Commandant sonst stets ein Mitglied der Familie Vasco de Gama war); Wallfischfang; 3) Fort in der Nähe von Buarcos, an der Mündung des Montego im District Coimbra der portugiesischen Provinz Beira.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 761-762.
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