[217] Clovio, Giulio, gen. Macedo, aus Kroatien, geb. 1498 in Grisone, Miniaturmaler. Anfangs zeichnete er mit der Feder kleine Medaillen u. Münzen, dann unterrichtete ihn Giulio Romano in der Farbentechnik. Als Miniaturmaler errang er bald einen bedeutenden Ruf, daß ihn Ludwig II. von Ungarn an seinen Hof berief. Der Tod des Königs bewog ihn 1526 nach Rom zu gehen. Bei der Plünderung Roms trat er in den geistlichen Stand, malte im Kloster ein großes Chorbuch mit Miniaturen u. wurde nach drei Jahren auf die Fürsprache des Cardinals Grimani seines Klostergelübdes entbunden. Für diesen malte er ein Gebetbuch u. ein Meßbuch u. illustrirte ein Manuscript von Petrarcas Gedichten. Unter Anleitung des Miniaturmalers Girolamo dei Libri hatte er es zu einer großen Fertigkeit gebracht u. wurde in Folge seines Rufes vom Cardinal Farnese u. vom Papste nach Rom beschieden. Hier schmückte er für den Papst ein Psalmenbuch (jetzt im Louvre), für den Cardinal Farnese ein Meßbuch (jetzt in Neapel) mit Miniaturen, ferner das berühmte Muttergottesbüchlein, an welchem er 9 Jahre arbeitete u. zu welchem Benvenuto Cellini den kostbaren Einband lieferte (jetzt im Museo Borbonico); dann arbeitete er in Florenz für den Herzog Cosimo I. u. kehrte zuletzt nach Rom zurück, wo er von vielen Fürsten u. Königen Aufträge erhielt u. 1578 starb. Werke: In der Laurenziana in Florenz, in der Ambrosiana in Mailand u. in der Bibliothek Stowe in London Bücher mit Miniaturen von ihm. Albrecht Dürer stach Mehreres nach ihm. Lebensbeschreibung von Sakcinski, Agram 1852.