Clugny

[218] Clugny (spr. Klnuji, Cluny), Stadt an der Grone im Arrondissement Macon des französischen Departements Saone u. Loire; Stuterei, Thon- u. Lederwaaren-, Essigfabriken, Papiermühle, Droguenhandel; 3400 Ew. – C. wurde als Cluniăcum von Wilhelm dem Frommen, Herzog von Aquitanien im I. 910 gegründet u. ward eine der berühmtesten Benedictinerabteien, die unmittelbar unter dem Papst stand, u. hatte unter ihren Abten (namentlich den weltlichen Commendaturählen) mehrere Fürsten. Hierher nahm Papst Gelasius II. 1119 seine Zuflucht vor Kaiser Heinrich IV. u. st. hier. Die Kirche besaß sonst den größten Schatz in Frankreich, der aber in den Religionskriegen 3mal geplündert wurde. Bei dem Kloster war eine sehr reiche Manuscriptensammlung. Auch Gregor VII. ging aus C. hervor. 1790 wurde die Abtei aufgehoben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 218.
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