Daphnis

[739] Daphnis, Sohn des Hermes u. einer Nymphe; seine Mutter setzte ihn in einem Thal der Heräischen Berge auf Sicilienin einem Lorbeerhain aus, u. Hirten od. Nymphen, welche ihn fanden, erzogen ihn. Der durch seine Schönheit ausgezeichnete Jüngling war ein wackerer Jäger, aber auch Rinderhirt u. ein trefflicher Syrinxbläser. Von Nais (Nomia, Xenia) geliebt, versprach er derselben Treue; aber einst, von Wein berauscht, ergab er sich einer Anderen, worauf er von Nais geblendet od. in Stein verwandelt wurde. Hermes entrückte ihn in den Himmel u. ließ an der Stelle eine Quelle, Daphnis, hervorsprudeln, an welcher die Sicilier jährlich opferten. Nach Anderen starb er aus Liebesleid, welches Aphrodite über ihn verhängt hatte. Sein Tod war ein Hauptsujet der Bukolischen Dichter; er selbst soll der Erfinder des Idylls sein.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 739.
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