Duras

[414] Duras (spr. Dürah, Durfort de D.), alte französische Familie, schon im 15. Jahrh. durch Kriegsthaten ausgezeichnet, wurden später Grafen u. Herzöge: 1) Jacques Henri Durfort, Duc de D., geb. 1626, Neffe Turennes, nahm Kriegsdienste u. hatte an der Eroberung der Niederlande u. der Franche-Comté großen Theil, von letzter war er Gouverneur. Nach Turennes Tode 1675 Marschall von Frankreich, befehligte er 1688 u. 89 in Deutschland u. st. 1704. 2) Guy Adolfe de Durfort, Herzog v. Lorges, Bruder des Vor., Generallieutenant unter Turenne, übernahm nach dessen Tode das Commando; 1676 Marschall von Frankreich geworden, gewann er 1692 die Schlacht bei Pforzheim u. deckte 1693 das Elsaß gegen Montecuculi; er st. 1703. 3) Louis de Durfort, Graf v. D. u. Feversham, Bruder des Vor., diente erst Frankreich, dann England, ward englischer Gesandter in Frankreich um die Zeit des Nymwegner Friedens, Vicekönig von Irland u. Generalissimus der Armeen Jakobs II. 4) Jean [414] Baptiste, Sohn von D. 1), geb. 1684, diente in Deutschland, wurde 1741 Marschall von Frankreich u. st. 1770 in Paris. 5) Emanuel Felicité, Herzog von D., des Vor. Sohn, geb. 1715, war Adjutant Ludwigs XV. bei Fontenoy, Gesandter in Spanien, 1752 Pair u. Marschall von Frankreich u. st. 1799. 6) Amédé Bretagne-Malot, Sohn des Vorigen, Herzog u. Pair von Frankreich. 7) Claire, Duchesse de D., geb. Kersaint, geb. 1778, Gattin des Vorigen, emigrirte nach der Hinrichtung ihres Vaters 1793 nach den Vereinigten Staaten u. Martinique, verlor dort ihre Mutter, ging nach England u. heirathete hier den Vor., kehrte nach dem 18. Brumaire nach Frankreich zurück u. lebte zurückgezogen auf einem Schloß in Touraine; nach der Restauration war sie sehr angesehen bei Hofe, besonders bei der Herzogin von Angoulème, u. vertraute Freundin der Frau v. Stael, durch welche sie zu schriftstellerischer Thätigkeit angeregt wurde. Sie st. 1829 in Nizza u. schrieb die Romane: Ourika, Par. 1823 (deutsch Franks. 1824); Edouard, ebd. 1825 (deutsch von Tenelli, Gotha 1826).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 414-415.
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