Epithelĭum

[804] Epithelĭum (Oberhäutchen, Epitelium v. gr., Anat.), der aus einzelnen Zellen zusammengesetzte Überzug der freien Flächen aller Membranen; die Form u. Eigenschaften der Zellen sind verschieden je nach dem Orte, wo sie vorkommen, sie enthalten einen Kern, in welchem man bei starker Vergrößerung ein od. zwei Körnchen (Kernkörperchen) erkennt. Man unterscheidet: a) Pflaster-E., besteht aus mosaikartig an einander gelagerten Zellen, welche anfangs rundlich sind u. sich später abflachen u. eckig werden; die Kerne sind rundlich od. oval, meist excentrisch. Dehnen sich die Zellen zu breiten, stachen Blättern aus, so nennt man das E. Platten-E.; man unterscheidet wohl auch ein einschichtiges u. geschichtetesPflaster-E., bei welchem letzteren die Zellen in mehreren Lagen über einander geschichtet sind. Das Pflaster-E. findet sich unter allen Epithelialformen am häufigsten; b) Spindel-E., aus spindelförmigen an einander gereihten Zellen bestehend; c) Cylinder-E., mit kegelförmigen, oft bauchigen, neben einander gelagerten Zellen, deren oberer Rand zuweilen mit seinen Fädchen (Cilien, Flimmerhaare) besetzt ist, welche während des Lebens u. auch noch einige Zeit nach dem Ablösen vom Organismus in hin- u. herschwingender Bewegung sind. Solches E. nennt man Flimmer-E. (flimmerndes Cylinder-E.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 804.
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