Ettenheim

[935] Ettenheim, 1) Amt im badischen Oberrheinkreise, 21/2 QM., 19,600 Ew.; 2) Hauptstadt am Ettenbach, hat Bezirksamt, Hanf- u. Flachsbau, viel Garn- u. Hanfspinnerei, Fabrikation von Hecheln; 3200 Ew. Dabei aufgehobene Benedictinerabtei Ettenheimmünster (Ettenmünster).– Anfangs, seit 700, stand hier das von Wigger, Bischof von Strasburg, erbaute Kloster Mönchszell, u. schon seit 734 fing sich um das Kloster ein Städtchen zu bilden an, das nun fortan dem Bisthum Strasburg gehörte; 1633 fielen bei E. mehrere unglückliche Gefechte Bernhards von Weimar gegen die Kaiserlichen vor; 1637 wurde E. von den Schweden eingenommen; 1734 erneuerte der Bischof Etho das Kloster u. nannte es Ettenheimmünster. 1790 wurden auch zu E. durch den Cardinal Rohan Rüstungen der Emigranten zur bewaffneten Rückkehr nach Frankreich gemacht; 1802 kam E. an Baiern; 1804 wurde der Herzog von Enghien zu E., wo er seit 1801 gelebt hatte, aufgehoben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 935.
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