[237] Feueranzeiger, eine Maschine, welche den Ort angibt, wo die Feuersbrunst ist, deren Feuerzeichen man wahrnimmt. Sie besteht aus einer Platte, auf welcher eine große Specialkarte aufgeklebt ist, od. auf welcher man die Richtung der am Tage sichtbaren, benachbarten Orte aufgezeichnet hat. Mit einem gewöhlichen Diopterlineal wird man auf einer solchen Platte die Richtung einer Feuersbrunst auch bei Nacht genau bestimmen können. Um die Entfernung u. also den Punkt des Feuers zu bestimmen, construirte Jahn in Leipzig einen F. Dieser beruht auf dem geometrischen Princip, daß die Lage eines Punktes im Raume von dem Beobachtungspunkte aus durch 2 Coordinaten bestimmt wird, durch die Richtungslinie u. den Tiefenwinkel. Der Apparat besteht daher aus einem horizontal gestellten Richtungskreise mit Gradtheilung, in dessen Mittelpunkte eine in ihm drehbare senkrechte Säule ist. Mit dieser Säule zugleich dreht sich eine auf dem Richtungskreise aufliegende Regel, welche die Richtung mittelst der Gradtheilung angibt. Am obern Ende der Säule ist ein Tiefenquadrant genannter Viertelskreis, ebenfalls in Grade eingetheilt, angebracht, um dessen Mittelpunkt sich ein Nachtfernrohr in der Ebene des senkrecht stehenden Tiefenquadranten auf- u. niederbewegen läßt. Zugleich mit dem Fernrohr bewegt sich ein Zeiger längs der Theilung des Tiefenquadranten u. gibt somit die höhere od. tiefere Stellung des Fernrohrs, d.h. den Tiefenwinkel, an. Wenn nun der F. für immer auf derselben Stelle befestigt ist u. man bei Tage vom Thurme aus mit ihm die Richtungslinien u. Tiefenwinkel aller in der Umgegend des Thurmes liegenden Ortschaften u. sonstigen Punkte, also deren Lagen im Raume, genau bestimmt u. in ein Ortsmanual eingetragen hat, so kann umgekehrt mittels des F-s u. Ortsmanuals ein bei Tage od. Nacht ausgebrochenes Feuer hinsichtlich des Ortes, wo es ist, bis auf 2 Stunden Entfernung genau bestimmt werden.