Gallisiren

[883] Gallisiren, nennt man nach dem Erfinder Gall (sd. 4) die Verbesserung u. Vermehrung geringer Weine durch Zusatz von Zucker u. Wasser. Die besseren Trauben werden von den geringeren abgesondert, um von ersteren einen bessern Bouquetwein darzustellen. Den Most der geringeren Trauben vermischt man gleich nach dem Pressen mit so viel Wasser u. Zucker, daß sein Gehalt an Säure, Wasser u. Zucker dem Gehalt an diesen Bestandtheilen in einem guten Traubenmost gleich kommt. Dieses Verhältniß findet man durch Prüfung des Mostes auf seinem Säuregehalt. Most, der unter 15 Proc. Zucker u. über 1 Proc. Säure enthält, macht auf 1000 Pfund einen Zusatz von 400 Pfd. Wasser, in dem 150 Pfund Zucker aufgelöst sind, nöthig. Der zu verwendende Zucker ist Trauben- od. Stärkezucker.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 883.
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