[919] Ganymēdes, 1) Sohn des Tros u. der Kallirrhoë, ein schöner Jüngling, von den Göttern in den Olymp erhoben, um Mundschenk des Zeus zu sein; als Entgeld erhielt Tros ein treffliches Gespann. Nach Anderen entührte ihn Zeus auf dem Ida (od. dem Dardanischen Vorgebirg, od. bei Harpagia) durch seinen Adler, od. er selbst als Adler. Man versetzte ihn an den Himmel als Knabe, welcher Wasser ausgießt (Wassermann). Hiermit stand vielleicht der Mythus u. Verbindung, daß er Hüter der Nilquellen sei. Zwei schöne Statuen befinden sich im Vatican u. eine im Palast Farnese. 2) G., Eunuch u. Günstling am Hofe des Ptolemäos Auletes, Erzieher der Arsinoë; entführte diese im Alexandrinischen Kriege aus Cäsars Gewalt zum ägyptischen Heere, wo er durch List den Achilles vom Oberbefehl verdrängte; er setzte in diesem Kriege Cäsar mehrmals in Verlegenheit, wurde aber von demselben zwei Mal geschlagen.