[54] Gefräßigkeit, 1) Unart, vorzüglich bei Kindern (Addephagie), in rücksichtsloser Befriedigung des Nahrungstriebes; 2) Abnormität des letzteren; Menschen, die dieser unterliegen, heißen Polyphagen (Vielfresser), auch Allotriophagen, wenn sie sonst zur Nahrung ungeeignete Dinge (Steine, Leder, Kohlen, Gyps, Erde etc.) zu sich nehmen, blos um den Magen zu füllen. Man hat Fälle, daß dergleichen Menschen in 24 Stunden soviel von allerhand Stoffen zu sich nahmen, als sie wogen. Nach dem frühen Tode solcher bis zu demselben oft robusten Menschen, findet man den Magen sehr ausgedehnt, von eigener Form u. den unteren Magenmund auffallend erschlafft. Vgl. Kahle (Jakob).