Gero

[248] Gero, männlicher Taufname, angeblich der ganze Mann. Merkwürdig sind: 1) G. I. der Gr., um 936 Markgraf der Nordthüringischen Mark, besiegte 944 die Uckern u. erweiterte durch völlige Bezwingung der Lutitzen u. Selpulen die Ostmark, so daß die Niederlausitzische Mark entstand. Auch unterwarf er dem Deutschen Reiche den Herzog Miecislaw I. von Polen. Betrübt über den Verlust seiner beiden einzigen Söhne, Sigfrid u. G., stiftete er 960 das Kloster in Gernrode, machte 963 eine Reise nach Rom, trat in St. Gallen in eine Klosterbrüderschaft u. st. 965. 2) G. II., wurde 1002 vom Herzog Bolislaw aus der Mark Lausitz vertrieben, verheerte 1011 mit andern deutschen Fürsten Schlesien, bildete 1015, als Heinrich II. von der Heerfahrt gegen Bolislaw zurückkehrte, den Nachtrab u. fiel in der Oberlausitz in einem Treffen. 3) G., Erzbischof von Magdeburg, von 1012–1024, thätig in den Kriegen Heinrichs II. gegen Polen, wurde er 1015 in der Oberlausitz von den Polen verwundet; er baute mit andern die von den Polen zerstörte Stadt Meißen eilig wieder auf, gerieth 1016 mit dem Markgrafen. Bernhard von Nordsachsen in Fehde, that denselben in den Bann, mußte ihn aber auf Verlangen des Kaisers 1017 wieder absolviren. 1018 schloß. G. in Bautzen den Frieden mit Bolislaw ab. Er ließ die von Otto dem Großen angefangenen Stadtmauern Magdeburgs vollenden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 248.
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