Goldgrabende Ameisen

[452] Goldgrabende Ameisen, in der an die nördlichen Inder grenzenden Wüste gab es sogen. Ameisen (Myrmekes), vierfüßige, nach Einigen zu dem Löwen-, nach Andern zu dem Hundegeschlecht gehörige Thiere, so groß wie ein Fuchs u. unglaublich stark u. behend, welche Haufen aufwarfen. Sie wühlten aus der Tiefe die verborgenen Goldkörner hervor, welche ihnen die Padäci (nördlichen Inder) mit Mühe wieder raubten. Sie banden nämlich drei Kameele zusammen, in die Mitte ein weibliches, das ein säugendes Junges zu Hause zurückließ, u. fielen in den Vormittagsstunden (denn nur um diese Zeit hielten sich die G-n A. wegen der Hitze in der Erde auf) über die Goldhaufen her u. entfernten sich eiligst. Zur Flucht vor den verfolgenden G-n A. verhalf ihnen das weibliche Kameel, welches aus Sehnsucht nach seinem Jungen in Eile die Wohnung zu erreichen suchte u. die beiden übrigen mit sich fortriß. A. F. Graf v. Veldheim, Von den Goldgrabenden Ameisen u. Greiffen der Alten, Heinstädt 1789 (welcher meint, es wäre dort eine Goldwäsche gewesen, wozu man sich der Fuchspelze bedient habe).

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 452.
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