Gradisca

[527] Gradisca (Gradisch), 1) Bezirk der gefürsteten Grafschaft Görz u. Gradisca im österreichischen Küstenlande; 10,97 QM., 55,000 Ew.; 2) Hauptstadt darin, am Isonzo, seit 1764 gut befestigt; altes Schloß, jetzt in eine Provinzialstrafanstalt umgewandelt, Seidenspinnerei; 1100 Ew. Sonst Hauptort der gefürsteten Grafschaft gleiches Namens. – Die Grafschaft G. gehörte sonst den Venetianern, welche die Stadt u. Festung 1473 gegen die Türken anlegten. 1511 eroberten sie die Österreicher, nachdem schon Rudolf der Geistreiche von Österreich 1364 die Anwartschaft auf G. erhalten hatte u. dieselbe 1500 an Maximilian I. gefallen war. Ferdinand III. machte sie 1641 zur Reichsgrafschaft u. gab sie den Fürsten Eggenberg, deren Haus 1717 aber ausstarb, worauf der Kaiser die Grafschaft dem Grafen M. I. von Althan verlieh. Die Stadt G. wurde 16. März 1797 von den Franzosen genommen, 3) (Alt-G.), Festung an der Sau u. türkischen Grenze in der Kroatisch-slawonischen Militärgrenze, Gradiscaner Regiment, Castell; 2300 Ew.; 4) (Neu-G.), Marktflecken u. Hauptort des Regiments ebd.; Hauptschule, katholische u. griechische Kirche; 2100 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 527.
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