Ferdinand [1]

[189] Ferdinand, deutscher männlicher Vorname, wahrscheinlich eigentlich Fernand od. Werinand, der Waffenkühne. Merkwürdig sind I. Regierende Fürsten: A) Kaiser: a) Deutsche Kaiser u. Könige: 1) F. I., Sohn Philipps I. von Castilien, jüngerer Bruder Kaiser Karls V., geb. 10. März 1503 in Alcala de Henares; erhielt im Theilungsvertrag zu Worms 1521 die deutschen Erbländer seines Vaters, jedoch ohne die Niederlande, u. erbte nach dem Tode des Königs Ludwig, als dessen Schwager, 1527 noch Böhmen u. Ungarn. Er wurde nach seines Bruders Karl V. Abdankung 1556 zum deutschen Kaiser gewählt u. st. 25. Juli 1564. Er war ein Gegner der kirchlichen Reformation, u. von energischem Charakter, unterwarf er sich das aufrührerische Böhmen (s.d. Gesch. VI.) mit Waffengewalt. Um Deutschland, (s.d. Gesch. XI. B) machte er sich durch die Reichsmünzordnung verdient. Den Regionsfrieden erhielt er aus Politik u. gegen seine Überzeugung aufrecht. Er war der Stifter der deutschen Linie des österreichischen Hauses u. seit 1521 vermählt mit Anna, Tochter des Königs Ladislaw von Ungarn u. Böhmen (sie st. 1547); von seinen 15 Kindern überlebten ihn 3 Söhne (Maximilian, sein Nachfolger im Reich, Ferdinand, Landgraf vom Elsaß [s. unten 50] u. Karl, Herzog von Steyermark) u. 9 Töchter. 2) F. II., Enkel des Vorigen, Sohn des Erzherzogs Karl von Steyermark u. Marias von Baiern, geb. 9. Juli 1578 in Grätz; folgte seinem Vater in Steyermark, Kärnten, Krain u. Görtz 1590 unter Vormundschaft des Erzherzogs Ernst, dann nach 1595 unter Kaiser Rudolf II. Designirier Nachfolger des Kaisers Matthias, wurde er 1617 König von Böhmen, 1618 von Ungarn u. 1619 Regent von Österreich u. deutscher Kaiser. Er war ein Feind der reformatorischen Bestrebungen, von Charakter herrschsüchtig u. mißtrauisch u. trug den größten Theil der Schuld an dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (s.d. II. –VI.) u. an der Zerrüttung des Deutschen Reiches (s. Deutschland XI. C). Er st. 15. Febr. 1637 u. war vermählt seit 1600 mit Maria Anna von Baiern (st. 1616) u. 1622 mit Eleonore von Mantua, u. hatte von erster 4 Kinder: Ferdinand (als Kaiser F. III.), Leopold Wilhem, Bischof von Strasburg, Mariane, vermählt an den Kurfürsten Maximilian I. von Baiern, u. Cäcilie Anate, vermählt an Wladislaw, König von Polen. Seine Geschichte schr. Hurter, Schaffh. 1850–53, 6 Bde. 3) F. III. Sohn des Vorigen von dessen erster Gemahlin, geb. 20. Juli 1608 in Grätz; wurde schon 1625 als König von Böhmen u. 1627 als König von Ungarn gekrönt, erhielt nach Wallensteins Ermordung 1634 den Oberbefehl über das Heer, gewann 6. Sept. 1634 die Schlacht bei Nördlingen u. vertrieb die Schweden ms Süddeutschland. Er wurde 1636 römischer König u. folgte seinem Vater 1637 als Kaiser. Unentschlossen u. wankelmüthig verfolgte er die Politik[189] seines Vaters im Kriege gegen Frankreich, Schweden u. die protestantischen Stände, bis er sich endlich nach langen Friedensverhandlungen 1648 zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges (s.d. VI. bis Ende) genöthigt sah. Er st. 2. April 1657. F. war dreimal verheirathet; 1631 mit Marie Anna, Tochter des Königs Philipp III. von Spanien (st. 1646); dann seit 1648 mit Marie Leopoldine, Tochter des Erzherzogs Leopold V. von Tyrol (st. 1649); u. seit 1651 mit Eleonore, Tochter des Herzogs Karl II. von Mantua, u. hinterließ außer dem römischen König F. IV., der schon bei seinen Lebzeiten starb, Leopold I., seinen Nachfolger, beide von der ersten, u. 2 Söhne u. 1 Tochter von der zweiten Gemahlin. 4) F. IV. Franz, ältester Sohn des Vorigen u. Maria Annas von Spanien, geb. 1633; wurde 1646 zum Könige von Böhmen, 1647 zum Könige von Ungarn gekrönt, 1653 zum römischen König erwählt u. gekrönt, er starb aber noch vor seinem Vater 1654 an den Pocken. b) Kaiser von Österreich: 5) F. I. (als König von Ungarn u. Böhmen F. V.) Karl Leopold Franz Joseph Crescentius, Sohn des Kaisers Franz I. u. dessen zweiter Gemahlin Maria Theresias von Sicilien, geb. 19. April 1793, kränklich als Kind u. Jüngling wuchs er in regem Interesse bes. für Gewerbe u. Künste heran, wurde 1830 zum König von Ungarn gekrönt u. succedirte seinem Vater 1835 in sämmtlichen österreichischen Staaten, wurde 1836 als König von Böhmen u. 1838 als König von Lombardei-Venedig gekrönt. Am 2. Dec. 1848 legte er, da seine Ehe kinderlos blieb, zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph die Krone nieder u. hält sich seitdem meist in Prag auf, s. Österreich (Gesch.). Er ist seit 1831 vermählt mit Anna, Tochter des Königs Victor Emanuel I. von Sardinien.

B) Könige: a) von Aragon: 6) F. I., der Gerechte, zweiter Sohn des Königs Johann I. von Castilien u. Eleonorens von Aragon; Infant von Castilien, schlug nach seines Bruders Heinrich des Kränklichen Tode die ihm von den Ständen angetragene Krone aus u. theilte nur mit der Königin die Vormundschaft über seinen Neffen Johann II. er wurde nach dem Aussterben der Könige von Aragon mit Martin, als Sohn von dessen Schwester, 1412 nach zweijährigem Interregnum von den Ständen zum König von Aragonien gewählt u. st. 1416; s.u. Spanien (Gesch). Er war vermählt mit Leonore d'Albuquerque. 7) F. II., so v.w. Ferdinand 16). b) Von Böhmen: 8–12) s. Ferdinand 1)–5). c) Von Castilien: 13) F. I., der Große, Sohn Sanchos III. von Navarra; erhielt 1035 als Erbe Castilien, eroberte Leon u. einen Theil von Portugal u. starb 1065; s.u. Spanien (Gesch.). Er war vermählt mit Donna Sanchia, Tochter des Königs Alfons V. von Leon. 14) F. II., der Heilige (als König von Spanien F. III.), Sohn Alfons IX. von Leon u. der Berengaria von Castilien, geb. 1199; er wurde nach der Resignation seiner Mutter 1217 König von Castilien, 1230 durch die Wahl der Stände Nachfolger seines Vaters in Leon; er eroberte Leon u. st. 1252; über seine Regierung s. Spanien (Gesch.). Er ist der Stifter der Universität Salamanca. 1671 canonisirte ihn Clemens X. Er war mit Beatrice von Schwaben u. seit 1237 mit Johanna von Ponthieu vermählt. Seine Regierungsgeschichte lieferte der Erzbischof von Toledo, Don Rodriquez Ximenes. 15) F. III. (F. IV.), der Vorgeladene, Sohn Sanchos IV., Königs von Leon u. Castilien, geb. 1285 in Sevilla; folgte seinem Vater 1295, Anfangs bis 1305 unter Vormundschaft seiner Mutter Maria von Molina. Über seine Regierung, s. Spanien (Gesch). F. st. 1312 in Jaen, wie erzählt wird, von 2 Brüdern, die er wegen angeschuldigten Mordes ungehört von der Stadtmauer hatte stürzen lassen, binnen 30 Tagen vor Gottes Richterstuhl gefordert, die Nacht. vor Ablauf dieses Ter. mins (daher sein Beiname). Er war mit Constanze, Tochter des Königs Dionys von Portugal, vermählt. 16) F. IV. (F. V., als König von Aragon F. II.), der Katholische, Sohn Johanns II. von Aragon, geb. 1452; vermählte sich 1460 mit der Erbin von Castilien u. Leon, Isabelle, u. wurde nach ihres Bruders Heinrich IV. des Unvermögenden Tode 1474 mit dieser König beider Reiche, folgte nun auch 1479 seinem Vater in Aragon u. bereitete so die spätere Vereinigung Spaniens zu Einer Monarchie vor. Über seine u. seiner Gemahlin glorreiche Regierung, unter welcher mit Portugal gefochten, Granada erobert, die letzten Mauren aus Spanien vertrieben u. Amerika entdeckt, Neapel u. Navarra bis an die Pyrenäen erobert wurde, s.u. Spanien (Gesch.). F. starb 23. Jan. 1516 auf dem Schlosse Madrigalejo in Estremadura. Er war nach Isabellas Tode (1504) zum zweiten Male vermählt mit Germaine Gräfin von Foix, welche Ehe ohne Kinder blieb. Aus der ersten Ehe hatte er einen Sohn, Johann, welcher vor ihm starb, u. 4 Töchter, von denen die zweite, Johanna, den Erzherzog Philipp von Österreich heirathete, dessen Sohn, Karl (als Kaiser Karl V.), F-s Nachfolger wurde; die jüngste, Katharina, war an Heinrich VIII. von England vermählt. Prescott, Geschichte F-s u. Isabella's (deutsch, Lpz. 1842, 2 Bde.). d) Von Leon: 17) F. I., Sohn Alfons VIII., geb. 1135; folgte, schon 1152 zum König von Leon u. Galicien ernannt, 1157 seinem Vater, während sein älterer Bruder Castilien erhielt; über seine Regierung s. Spanien (Gesch.). F. st. 1188. Nachdem seine Ehe mit Dora Urraca, Tochter des Königs Alfons I. von Portugal, 1175 getrennt worden war, vermählte er sich. 1176 mit Therese, Tochter von Nuñes de Lara, u. als diese 1180 starb, 1181 mit Urraca Lopez; sein ältester Sohn Alfons IX. folgte ihm. 18) F. II., s. Ferdinand 14). e) Von Neapel: 19) F. I., natürlicher Sohn von Alfons). von Aragon, nahm 1443, vom neapolitaniscen Parlament zum Prinzen von Calabrien u. Thronfolger erklärt, u. mit Isabella von Clairmont, Nichte des Herzogs von Tarent, vermählt, nach dem Tode seines Vaters, 1458, von Neapel Besitz u. erhielt vom Papst Pius II. die Belehnung damit. Doch konnte er nur Neapel behaupten; er st. 1494; s.u. Neapel. Er war vermählt zuerst mit Isabella, Tochter Tristans von Clermont, u. seit 1476 in zweiter Ehe mit Johanna, Tochter des Königs Johann II. von Aragon; aus erster Ehe stammte sein Nachfolger Alfons II. 20) F. II., Enkel des Vorigen, Sohn von Alfons II.; folgte 1495 seinem Vater, welcher die Krone niederlegte; vor Karl VIII., König von Frankreich, mußte er bald nach Ischia fliehen; er wurde zwar wieder eingesetzt, starb aber schon 1496, s. Neapel (Gesch.). Er war veru ählt mit seiner Tante, Johanna, Tochter des Königs Ferdinand I., von der er keine Kinder hinterließ. [190] 21) F. III., so v.w. Ferdinand 16). 22) F. IV., s. Ferdinand 29). f) Von Portugal: 23) F. el Gentil (der Artige, Zierliche), Sohn des Königs Peter I., geb. 1340 in Coimbra: folgte 1367 seinem Vater u. st. 1383; über ihn s., Portugal (Gesch.). Er heirathete 1372 Leonore Tellez, welche vorher an Lorenzo d'Acunha vermählt war; da er keinen Sohn hinterließ, so endete mit ihm der echte burgundische Mannsstamm, u. seine Tochter Beatrix, vermählt an König Johann I. von Castilien, nach ihr aber sein Stiefbruder (Sohn von Inez de Castro) Johann, bestiegen den Thron. 24) F. August Franz Anton, Sohn des Prinzen Ferdinand von Koburg-Kohary, geb. 29. Oct. 1816, vermählte sich 9. April 1836 mit Maria II. da Gloria, Königin von Portugal, Wittwe des Herzogs August von Leuchtenberg, u. wurde zum Prinzen von Portugal u. Herzog von Oporto, 1837 nach der Geburt seines ältesten Sohnes, Don Pedro de Alcantara, zum Titularkönig von Portugal ernannt; 15. Nov. 1853 nach dem Tode seiner Gemahlin wurde er Regent des Landes bis zur Großjährigkeit des Kronprinzen 16. Sept. 1855; s. Portugal (Gesch.). g) Von Sicilien: 25) F. I., so v.w. Ferdinand 19). 26) F. II., so v.w. Ferdinand 20). 27) F. III., s. Ferdinand 21). 28) F. IV. (als König beider Sicilien F. I.) Anton Pascal Johann Nepomuk Seraphin Januar Benedict, dritter Sohn Karls III., Königs von Spanien, u. der Prinzessin Amalie von Sachsen, geb. 12. Jan. 1751, erhielt 1759 von seinem Vater, welcher Spanien erbte, den Thron von Neapel, übernahm 1767 von einer vormundschaftlichen Regentschaft die Regierung, deren Seele seit 1768 seine Gemahlin Maria Karoline wurde, während F. seinen persönlichen Neigungen lebte. Nach dem Ausbruch des Französischen Revolutionskrieges schloß sich Ferdinand der ersten Coalition u. als er 1796 zum Frieden gezwungen worden war, auch der zweiten Coalition gegen Frankreich 1798 an, floh beim Einrücken der Franzosen aus Neapel nach Sicilien, kehrte aber 1800 zurück. Bei der zweiten Occupation Neapels durch die Franzosen 1806 ging er abermals nach Sicilien, wo er sich unter englischen Schutz stellte; überließ 1809–11 die Regierung seinem Sohne Franz, zog 1815 wieder in Neapel ein u. vereinigte 12. Dec. 1816 Neapel u. Sicilien zum Königreich beider Sicilien, als dessen Beherrscher er sich Ferdinand I. nannte. Die Revolution von 1820 zwang ihn zur Einführung der spanischen Verfassung von 1812, welcher er sich jedoch mit Hülfe Österreichs 1821 entledigte. F. st. 4. Jan. 1825. Er war seit 1768 vermählt mit Karoline, Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, von der er 11 Töchter u. 7 Söhne hatte. Als diese 1814 gestorben war, ging er eine morganatische Ehe mit der verwittweten Prinzessin von Castara ein, die er zur Herzogin von Floridia erhob. 29) F. II. Karl, Sohn dos Königs Franz I. u. der Infantin von Spanien Maria Isabella, Enkel des Vorigen, geb. 12. Jan. 1810 in Palermo, trat 1830 nach dem Tode seines Vaters die Regierung an. Er war anfangs zu politischen Reformen geneigt, später aber traten seine absolutistischen Gesinnungen immer mehr in den Vordergrund, als erneute Aufstandsversuche der Unzufriedenen die Ruhe des Landes gefährdeten. Die Revolution von 1848 zwang ihn am 29. Jan. eine Constitution zu ertheilen. Die damit nicht zufriedenen Sicilianer beharrten indeß bei der Revolution u. erklärten den König u. seine Familie im Mai des Thrones verlustig. Indeß wurde F. im Mai 1849 Herr der Bewegung, nahm alle dem Liberalismus gemachten Concessionen zurück u. führte fortan ein scharfes Regiment ein. Am 8. Decbr. 1856 wurde von einem Soldaten Milano ein mißglücktes Attentat gegen sein Leben gemacht. Er war seit 1832 in erster Ehe mit Maria Christine von Sardinien (st. 1836) u. ist in zweiter Ehe seit 1837 mit Therese, Tochter des Erzherzogs Karl von Österreich, vermählt. Aus erster Ehe stammt der Kronprinz Franz. h) Von Spanien (Castillen u. Leon): 30) F. I., so v.w. Ferdinand 13). 31) F. II., so v.w., Ferdinand 18). 32) F. III., so v.w. Ferdinand 14). 33) F. IV., so v.w. Ferdinand 15). 34) F. V., der durch seine Heirath mit Isabella von Castilien Gründer der eigentlichen spanischen Monarchie wurde, so v.w. Ferdinand 16). 35) F. VI., der Weise, Sohn Philipps V. u. Mariens von Savoyen, geb. 1712 in Madrid; trat 1746 die Regie. rung an, s. Spanien (Gesch.), u. st. 1759 blödsinnig in einem Kloster zu Villaviciosa ohne Kinder. 36) F. VII., geb. 14. Oct. 1784, Sohn Karls IV. u. Marien Louisens von Parma, seit 1788 Prinz von Asturien (Kronprinz). Heftiger Gegner des Ministeriums Alcudia, wurde er 28. Oct. 1807. wegen eines an Napoleon I. gerichteten Briefes für einen Vaterlandsverräther erklärt. In Folge des durch diesen Act entstandenen Aufruhrs zu Aranjuez (18. März 1808), dankte sein Vater ab, u. Napoleon zwang F. 1808 zur Thronentsagung gegen eine jährliche Rente von 600,000 Francs u. wies ihm das Schloß Valancay zum Aufenthalt an. Aus dieser Verbannung kam er in Folge eines Vertrags vom 11. Dec. 1813, trat im März 1814 die Regierung von Spanien als König an, stieß die Verfassung von 1812 um u. ließ eine blutige kirchlich-politische Reaction eintreten, wodurch sogar die Inquisition wiederhergestellt wurde. Die Revolution von 1820 zwang ihn die Verfassung von 1812 anzuerkennen u. brachte ihn in die Gewalt der Cortes. Durch die Invasion einer französischen Armee unter dem Herzog von Angouleme u. der spanischen Glaubensarmee 1823 wurde die Verfassung wieder abgeschafft, F. aus der Gefangenschaft der Cortes befreit u. in die Fülle seiner Macht wieder eingesetzt. Da ihm indeß auch die klerikal-royalistische Partei unbequem wurde, so sah er sich zwischen die beiden äußersten Parteien gestellt u. mußte bald der einen, bald der anderen, um sie gegenseitig in Schranken zu halten, Concessionen machen. Den 29. März 1830 stieß er das bisher in Spanien befolgte Salische Gesetz um u. ließ 1833 seiner Tochter Isabelle huldigen, worauf sein Bruder Don Carlos, welcher die nächsten Ansprüche auf die Thronfolge hatte, nach Portugal ging. Zugleich regte sich dessen Partei mit Verschwörungen gegen den König, welcher 29. Sept. 1833 starb; s. Spanien (Gesch.). F. VII. war vermählt zuerst 1802 mit Antoinette Therese, Ferdinands IV. von Sicilien Tochter, die 1806 kinderlos starb; in 2. Ehe 1816 mit Maria Isabella Franziska, Tochter des Königs von Portugal (st. 1818); in 3. Ehe seit 1819 mit Prinzessin Josephe, Tochter des Prinzen Max von Sachsen, als diese aber auch 1829 starb, in 4. Ehe in demselben Jahre mit Prinzessin Marie Christine von Neapel. i) Von Ungarn: 37)–41) s. Ferdinand 1)-5).[191]

C) Andere regierende Fürsten: a) Fürst von Anhalt: 42) F. Friedrich, Sohn des Fürsten Erdmann von Anhalt Pleß, geb. 25. Juni 1769, folgte 1797 seinem Vater in Pleß, organisirte 1806 ein Corps gegen die Breslau belagernden Franzosen, Baiern u. Württemberger, richtete aber, bei Kanth geschlagen u. im verschanzten Lager von Glatz überfallen, wenig aus. Er succedirte 1818, nach dem Tode seines Vetters, Ludwigs von Anhalt-Köthen, diesem im Herzogthum Köthen, trat 1825 mit seiner Gemahlin auf einer Reise zu Paris zur Katholischen Religion über u. st. 23. August 1830; s. Anhalt (Gesch.) III. D) e). Er war vermählt seit 1803 mit Luise, Tochter des Herzogs Ludwig von Holstein-Sonderburg-Beck, u. nach deren baldigem Tode in 2. Ehe 1816 mit Gräfin Julie von Brandenburg, natürlicher Tochter des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen (st. 1848). b) Kurfürst von Baiern: 43) F. Maria, Sohn Maximilians I., geb. 1636; folgte seinem Vater 1651, Anfangs unter Vormundschaft, u. starb 1697. Über seine Regierung s. Baiern (Gesch.). Er war vermählt mit Henriette Adelaide, Tochter des Herzogs Victor Amadeus von Savoyen. c) Herzöge von Braunschweig: aa) von B.- Bevern: 44) F. Albert I., Sohn des Herzogs August von B.-Wolfenbüttel, geb. 1636, stiftete 1666 nach seines Vaters Tode die Linie B.- Bevern u. st. 1687; s.u. Braunschweig (Gesch). Er war vermählt mit Christine, Tochter des Landgrafen Friedrich von Hessen-Eschwege. 45) F. Albert II., zweiter Sohn des Vorigen, geb. 1680; folgte seinem Vater 1687 in Bevern u. 1735 auch seinem Schwiegervater Ludwig Rudolf in B.- Wolfenbüttel, starb aber bereits am 2. Sept. d. I. Er war seit 1712 mit Antoinette Amalie, Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf von B.- Wolfenbüttel, vermählt. bb) Von B.-Wolfenbüttel: 46) F. Albert, so v.w. Ferdinand 45). 47) Karl Wilhelm F., s. Karl. d) Herzog von Breisgau: 48) Karl Anton Joseph F., geb. 1754, Sohn Franz I. u. Maria Theresias, Bruder des Kaisers Leopold II., Generalgouverneur in der Lombardei, vermählte sich 1771 mit Marie Beatrice von Este, Erbin von Modena. Durch den Frieden von Lüneville erhielt er als Entschädigung für Modena den Breisgau u. die Ortenau als Herzogthum; er verlor es im Presburger Frieden an Baiern u. st. 1806; vgl. Breisgau. e) Landgrafen von Elsaß: 49) F. I., so v.w. Ferdinand 1). 50) F. II., zweiter Sohn des Vorigen, geb. 1529, folgte nach dem Tode seines Vaters 1564 in der Landgrafschaft Ober-Elsaß u. der Grafschaft Tyrol u. st. 1595. Er war seit 1550 mit Philippine Welser (s.d.), u. nachdem diese 1580 gestorben war, 1582 in zweiter Ehe mit Anna Katharine, Tochter des Herzogs Wilhelm von Mantua, vermählt: über seine Söhne aus erster Ehe s.u. Burgau. 51) E. Karl, Sohn Leopolds IV., geb. 1628; folgte seinem Vater 1632 unter der Vormundschaft seiner Mutter Claudia von Medici; während dieser Vormundschaft wurde Elsaß von den Schweden besetzt u. kam 1634 durch den Pariser Vertrag an die Krone Frankreich, bei welcher es auch im Westfälischen Frieden gelassen wurde; s.u. Elsaß (Gesch.). F. st. 1662 kinderlos; er war seit 1646 vermählt mit Anna von Medici, Tochter Cosmos II. von Toscana. f) Graf u. Herzöge von Guastalla 52) F. I. von Gonzaga, Sohn von Franz II., Markgraf von Mantua, u. der Isabelle von. Este, geb. 1507, Vicekönig von Sicilien, wurde 1539 Graf von Guastalla u. st. 1557 nach der Schlacht bei St. Quentin; s. Guastalla (Gesch.). Er war vermählt mit Isabella, Tochter des Herzogs Adrian von Capua. 53) F. II., Enkel des Vorigen, Sohn Cäsars I. folgte 1575 seinem Vater, wurde 1621 Herzog u. st. 1630; s. ebd. Er war vermählt mit Victoria Doria. 54) F. III., Enkel des Vorigen, Sohn von Cäsar II., geb. 1618; folgte 1632 seinem Vater minderjährig u. st. 1678; s. ebd. Er war vermählt mit Margarethe von Este, Tochter des Herzogs Alfred III. von Modena. g) Landgraf von Hessen-Homburg: 55) F. Heinrich Friedr., jüngster Sohn des Landgrafen Friedrich Ludwig, geb. 26. April 1783, war k. k. Generalder Cavallerie, folgte seinem Bruder Gustav am 8. Sept. 1848; s.u. Hessen-Homburg. Er ist unvermählt u. mit ihm stirbt das Haus Homburg aus. h) Herzog von Kurland: 56) F. Kettler, vierter Sohn des Herzogs Jakob, führte seit 1698 die Regentschaft für seinen Neffen Friedrich Wilhelm u. wollte 1711 nach dem kinderlosen Tode desselben die Regierung selbst ergreifen, aber Peter der Große ließ Kurland für die Herzogin Wittwe, Anna, seine Nichte, mit russischen Truppen besetzen. Gleichwohl gerirte sich F. als Herzog, lebte aber größtentheils im Auslande u. wurde 1726 von den kurländischen Ständen abgesetzt; s.u. Kurland (Gesch.). Er st. 1737 in Danzig. i) Herzog von Mantua: 57) F., Sohn des Herzogs Vincenz I., geb. 1587; trat in den geistlichen Stand u. wurde 1605 Cardinal; nach dem Tode seines Bruders Franz III. 1612 wurde er Vormund seiner Nichte Marie u. nachdem er 1615 den geistlichen Stand verlassen hatte, wurde er 1617 selbst Herzog von Mantua u. st. 1626; s.u. Mantua. Er war vermählt mit Camilla Reticina, u. nachdem diese Ehe getrennt worden war, mit Katharine von Medici, Tochter des Großherzogs Ferdinand I. von Toscana. k) Herzog von Parma: 58) F., Sohn des Infanten Don Philipp von Spanien, geb. 1751, von Cundillac erzogen; trat 1765 die Regierung von Parma, Piacenza u. Guastalla an, vermählte sich 1769 mit Marie Amalie Antonie, Tochter des Kaisers Franz von Österreich; verlor seine Staaten in der Revolution, erhielt sie aber durch Bonaparte wieder u. st. 1802; s. Parma (Gesch.). l) Großherzöge von Toscana: 59) F. I., Sohn Cosmos I., geb. 1549; wurde 1563 Cardinal, legte aber 1587 diese Würde nieder u. folgte seinem Bruder Franz, dessen Vergiftung ihm Schuld gegeben wurde (vgl. Capello), in der Regierung; er st. 1609; s. Toscana. Er war vermählt seit 1589 mit Christine, Tochter des Herzogs Karls III. von Lothringen. 60) F. 11., Enkel des Vorigen, Sohn von Cosmo II., geb. 1610; folgte seinenm Vater 1621 unter Vormundschaft seiner Mutter Marie Magdalene von Österreich u. Großmutter, übe. nahm die Regierung 1628, nachdem er bereits 1624 die Erbtochter von Urbino, Victoria, geheirathet hatte, selbst, regierte mild u. st. 1670, s. Toscana. 61) F. III. Joseph Johann Baptist, Sohn des Großherzogs Leopold, geb. 6. Mai 1769, übernahm nach Josephs II. Tode, als sein Vater Leopold Kaiser wurde, die Regierung, verlor sie aber, n., chdem er der Coalition gegen Frankreich 1793 bei- u. 1795 davon zurückgetreten[192] war, durch den Lüneviller Frieden 1801, erhielt dafür 1803 auf kurze Zeit Salzburg als Kurfürstenthum, verlor dies durch den Presburger Frieden 1805, erhielt dagegen Würzburg als Kurfürstenthum, trat 1806 als Großherzog dem Rheinbunde bei u. erhielt durch den Pariser Frieden 1814 Toscana wieder. Seit 1802 Wittwer von Louise, Prinzessin von Sicilien, vermählte er sich 1821 in 2. Ehe mit Maria, zweiter Tochter des Prinzen Max von Sachsen; er st. 18. Juni 1824. Sein Sohn Leopold II. folgte ihm. Vgl. Toscana.

II. Nicht regierende Fürsten: a) Prinzen von Baiern: 62) F., Herzog von Baiern, Sohn des Herzogs Albert u. Annas von Österreich, geb. 1550; focht 1566 gegen die Türken, zog seinem Bruder Ernst, Kurfürsten von Köln, gegen das aufrührerische Köln zu Hülfe, eroberte 1584 diese Stadt u. st. 1608. Er war seit 1588 mit eines Hofdieners Tochter, Marie Pettenbeck, morganatisch vermählt, die Söhne aus dieser Ehe erhielten den Titel Grafen von Wartenberg. b) Prinz von Braunschweig: 63) F., vierter Sohn des Herzogs Ferdinand Albert II. von Braunschweig, geb. 11. Jan. 1721; trat 1740 als Obrist in preußische Dienste u. bildete sich in den beiden ersten Schlesischen Kriegen zum Feldherrn aus. Im Siebenjährigen Kriege entschied er die Schlacht von Prag, erhielt 1757 den Oberbefehl über das verbündete Heer in Westfalen gegen die französische Armee u. entwickelte hier außerordentliches Feldherrntalent, indem er Westfalen, den Rhein u. Niedersachsen behauptete, die Schlachten bei Krefeld u. Minden gewann u. wesentlich zu dem für Friedrich den Großen glücklichen Ausgange des Krieges beitrug. Nach dem Frieden nahm er wegen eines Mißverständnisses mit Friedrich dem Großen seinen Abschied u. lebte nun auf dem Schlosse Vechelte bei Braunschweig. Hier widmete er sich auch mit Eifer der Maurerei. Er wurde auf dem Convent der stricten Observanz zu Kohlo 1772 zum Großmeister gewählt, berief 2 Congresse derselben nach Braunschweig u. Wolfenbüttel u. 1782 einen nach Wilhelmsbad, wo er selbst präsidirte. Dort wurde er auch zum Großmeister der Martinisten gewählt. Er starb 3. April 1792 in Vechelte. Vgl. Ferdinand Alcides, Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg, Braunschweig 1793, u. Knesebeck, Herzog F. von Braunschweig, Hannov. 1857. c) Prinz von Dänemark: 64) Friedrich F., jüngster Sohn des 1803 verstorbenen Erbprinzen Friedrich von Dänemark, Bruder des verstorbenen Königs Christian VIII., geb. 22. Nov. 1792, wurde 1839 Commandirender über Seeland, Möen, Falster u. Laaland, Mitglied des Staatsraths u. am 26. Jan. 1848 von seinem Neffen, dem König Friedrich VII. zum Erbprinzen von Dänemark ernannt u. führte als solcher den Vorsitz im Geheimenrath. Als er sich 1855 weigerte, die Verfassung zu unterzeichnen, wurde er aller seiner Functionen enthoben. Am 10. April 1856 beschwor er jedoch die Verfassung des Landes u. wurde hierauf Commandeur des ersten Generalcommandos in Seeland u. den kleinen Inseln. Er ist seit 1829 mit Karoline, Tochter des Königs Friedrich VI. von Dänemark, vermählt, hat aber keine Kinder. d) Erzherzog von Österreich: 65) F. Karl Joseph von Este, geb. 1781, zweiter Sohn Ferdinands (s.d. 48) von Breisgau, erhielt 1805 als österreichischer General der Cavallerie das Commando in Schwaben; ihm beigegeben war der Feldzeugmeister Mack. Nach den Unfällen an der Donau zog er sich nach Böhmen zurück, focht hier klug u. tapfer gegen die Baiern u. schlug Wrede den 4. Dec. bei Iglau; der Presburger Friede beendigte sein Wirken. Weniger glücklich warder Feldzug von 1809, wo er mit 36,000 Mann Österreichern in das Herzogthum Warschau einrückte, indem ihm 12,000 Polen u. Sachsen in der Schlacht bei Rascyn viel zu schaffen machten, u. obwohl sich Warschau ergab, er später doch von Poniatowski genöthigt wurde, sich aus dem Herzogthum Warschau zurückzuziehen u. auch einen Theil von Galizien mit Krakau dem Feinde zu überlassen. 1815 befehligte er die österreichische Reserve u. führte dieselbe über den Rhein u. nach Luneville. 1816 erhielt er das Generalcommando in Ungarn, wurde später k. k. Feldmarschall u. Militär- u. Civilgouverneur in Galizien u. st. 5.-6. Nov. 1850 im Schloß Ebenzweiter bei Gmünden. 66) F. Max, Sohn des Erzherzogs Franz Karl u. Bruder des Kaisers Franz Joseph, geb. 6. Juli 1832, wurde 1857 Generalgouverneur des Lombardisch-venetianischen Königreichs u. vermählte sich 1857 mit Marie Charlotte, Tochter des Königs Leopold von Belgien. e) Herzog von Orleans: 67) F. Philipp Ludwig Karl Heinrich Joseph, s. Orleans. f) Infanten von Portugal: 68) F., Sohn Johanns I., geb. 1402; Großmeister des Avizordens, ging 1437 mit seinem Bruder Heinrich nach Afrika, belagerte Tanger ohne Erfolg, schloß darauf mit den Mauren unter der Bedingung Frieden, daß ihnen Ceuta zurückgegeben werden sollte, u. blieb selbst als Geißel bei ihnen. Weil aber die Mauren gegen die Übereinkunft mehrere gefangene Portugiesen ermordeten, so gab Heinrich Ceuta nicht zurück u. F. wurde in Fez eingekerkert u. st. daselbst 1443. 69) F., Herzog von Viseu, Sohn Eduards u. Eleonorens von Aragon, Großmeister des Christus- u. Jagoordens u. Connetable von Portugal; begleitete 1471 seinen Bruder Alfons V. nach Afrika u. st. 1472 in Cantobriga. g)Prinzen von Preußen: 70) s. August 29). 71) Ludwig F., s. Ludwig Ferdinand. h) Prinzv on Sachsen-Koburg: 72) F. Georg August, Herzog zu Koburg-Gotha-Kohary, dritter Sohn des Herzogs Franz, Bruder des Herzogs Ernst III., geb. 20. März 1785 in Koburg; trat in österreichische Militärdienste, wurde Feldmarschalllieutenant u. Inhaber des k. k. Husarenregiments Nr. 8 u. verheirathete sich 1816 mit der Prinzessin Maria Antoinette Gabriele von Kohary. Er ließ seine Kinder vertragsmäßig in der Katholischen Religion erziehen u. trat 1818 selbst zu derselben über. 1826 erbte er die großen Besitzungen seines Schwiegervaters u. erhielt das ungarische Indigenat. Er st. 27. Aug. 1851 in Wien; seine Kinder sind: der König von Portugal, Ferdinand (s. oben 24), die Prinzen August (geb. 1818) u. Leopold (geb. 1824), u. Prinzessin Victoria (geb. 1822). i) Prinz von Sardinien: 73) F., Herzog von Genua, zweiter Sohn des Königs Karl Albert u. Bruder des Königs von Sardinien, geb. 15. Nov. 1822, vermählte sich 1850 mit Prinzeß Elisabeth, Tochter des Königs Johann von Sachsen, u. st. am 10. Febr. 1855. k) Prinz von Sicilien: 74) F., Herzog von Calabrienn. Prinz von Tarent, Sohn des Königs Friedrich von Neapel; wurde[193] 1501, als sein Vater von den Spaniern u. Franzosen vertrieben wurde, zur Übergabe in Tarent genöthigt. Ferdinand der Katholische ließ ihn gegen die Übereinkunst nach Spanien führen u. unter. dem Vorgeben eines mit Frankreich gepflogenen Briefwechsels verhaften. 1516 bot ihm, dem später Freigelassenen, die Junta die Krone von Aragon u. Castilien an, er schlug sie aber aus u. st. 1550 ohne Kinder. l) Infanten von Spanien: 75) F. de la Cerda, s. Cerda 1). 76) F., Cardinalinfant, Sohn Philipps III. von Spanien, geb. 1609; ging 1633 mit einem Heere nach Italien, um die Streitigkeiten mit den Genuesern u. dem Herzoge von Savoyen beizulegen, wohnte 1634 der Schlacht von Nördlingen bei u. wurde dann Statthalter in den Niederlanden. Er st. 1641; s.u. Niederlande (Gesch.). m) Erbgroßherzog von Toscana: 77) F., Sohn des Großherzogs Leopold II., geb. 10. Juni 1835, seit 1856 mit Anna, Tochter des Königs Johann von Sachsen, vermählt. n) Prinz von Württemberg: 78) F. Wilhelm, Herzog von Württemberg-Neustadt, jüngerer Sohn des Herzogs Friedrich von Württemberg-Neustadt, focht in kaiserlichen Diensten in den Jahren 1681–87 bes. gegen die Türken u. Franzosen, ging mit dänischen Truppen für Wilhelm III. nach Irland u. diente dann den Holländern gegen die Franzosen. 1698 befehligte er die polnisch-sächsischen Truppen in der Ukraine, sowie 1600 u. 1700 die Dänen in Holstein u. st. 1701 in Sluys.

III. Erzbischöfe von Köln: 79) F., Sohn des Kurfürsten Wilhelm V. von Baiern, geb. 1577; studirte in Ingolstadt, wurde 1596 Coadjutor des Kurfürsten von Köln u. 1612 Erzbischof u. Kurfürst daselbst, Bischof zu Lüttich, Münster, Paderborn u. Hildesheim; st. 1650; s. Köln (Erzbisthum, Gesch.). 80) F. August Maria Joseph Anton Graf Spiegel zum Desenberg u. Canstein, Erzbischof zu Köln, geb. 1764 in Canstein, wurde 1782 Domherr zu Münster, begleitete 1790 den Kurfürsten Maximilian Franz zur Kaiserkrönung u. wurde 1790 Dompräbendarius zu Osnabrück, 1792 zu Hildesheim, 1794 Prälat, 1799 Domdechant zu Münster u. Propst im Collegiatstift zu Dülmen; 1806 trat er in das Curatorium der Universität u. wurde Verwalter der Erzdiöces Münster u. 1825 Erzbischof von Köln, wo er mit aufgeklärtem Geiste segensreich für Kirche u. Wissenschaft wirkte; er st. 1835; s. Köln (Erzbisthum, Gesch.)

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 189-194.
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