Herisau

[269] Herisau, Marktflecken u. Hauptort des Bezirks vor der Sitter im Schweizercanton Appenzell-Außerrhoden; Post- u. Telegraphenbureau, Fabrikation von seinem Mousselin, Modeartikeln, Indienne, Jacart, Tüll, Seidenwaaren, Gaze, Baumwollenzeugen, Papier, dann Färbereien, Appretierungen, Gerbereien, Handel; 8400 Ew. In H. u. Trogen versammelt sich abwechselnd der Große Rath, u. je zu zwei Monaten auch der Kleine Rath. In der Nähe die Ruinen der Burgen Rosenberg, Rosenburg u. Schwäneberg, so wie das Bad Heinrichsbad (eisenhaltige Quelle; wurde 1817 von Heinrich Steiger angelegt, zugleich Molkencuranstalt). – H. hieß ursprünglich Herginis Au, hier sollen die Römer gesessen u. St. Gallus zu Anfang des 7. Jahrh. schon Christen vorgefunden haben. Die Edlen von Rosenberg besaßen früher das Maieramt zu H., welches 1390 unterpfändlich an die Abtei von St. Gallen kam. Da der Abt die H-er willkürlich u. drückend besteuerte, empörten sie sich mit anderen u. kauften sich endlich 1463 frei; 1559, 1606 u. 1812 große Feuersbrünste.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 269.
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