Hoë von Hohenegg

[435] Hoë (Höe) von Hohenegg, Matthias, geb. um 1580 in Wien, aus einem alten österreichischen Geschlecht; studirte seit 1597 in Wittenberg, las dann Collegia daselbst, wurde 1602 kurfürstlicher Hofprediger, 1603 Superintendent in Plauen u. 1613 Oberhofprediger in Dresden. H. war ein strenger Lutheraner u. deshalb ein heftiger Gegner der Reformirten, dagegen aber ein Freund der Papisten u. machte den Kurfürsten Johann Georg I., auf welchen er großen Einfluß hatte, im Dreißigjährigen Kriege der kaiserlichen Partei möglichst geneigt, trat zwar bei dem Religionsgespräche in Leipzig 1631 den Protestanten wieder näher, aber auch bald wieder gegen die Reformirten auf u. bewog den Kurfürsten zu dem, den Protestanten nachtheiligen Frieden in Prag 1635. Er st. 1645 in Dresden u. schr.: Commentarii in Joannis Apocalypsin, Lpz. 1610–40, 2 Bde. u. theilweis die Schriften: Nothwendige Vertheidigung des H. R. R. evangelische Churfürsten u. Stände Augapfel, nämlich der Augsburger Confession u. des Religionsfriedens 1629, u. Nochmalige Hauptvertheidigung Evangelischen Augapfels 1630.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 435.
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