Kohlrabi

[649] Kohlrabi (v. lat. Caulorapa), Brassica oleracea gongyloides, Abart des Gemeinen Kohls mit eßbaren Knollen am Stängel. Es gibt a) Weißen K.; dieser ist entweder früher, Englischer K., der um vier Wochen früher zeitigt als der gemeine; die Knollen werden aber selten über 3 Zoll im Durchmesser groß, eignet sich zur Aufbewahrung für den Winter am besten; od. weißer Glaskohlrabi, mit größern, weißen Knollen, dünner Schale; b) Grünen K., mit sehr großen, länglich runden, mit vielen großen, platten, festen, aber meist mit holzigen Fasern durchdrungenen Knollen, dient mehr zum Viehfutter als für die Küche; c) Blauen (Holländischen) K.; die äußere Schale u. die Rippen der Blätter sind roth; die Knollen bilden sich spät, wachsen aber bis zum Herbst u. werden sehr groß; ist die zarteste u. schmackhafteste Sorte. Die Cultur des K-s ist die[649] des Kohls u. Weißkrauts (s.u. Kraut); das Abblatten thut ihm Schaden. Für die Winterbenutzung wird er etwas abgewelkt in Sand geschlagen u. im Keller od. in Erdgruben aufbewahrt. Man benutzt ihn in der Küche zerschnitten als Zukost, bes. zu Rindfleisch od. als Potage; doch erfordert er eine gute Verdauungskraft. K. unter der Erde, s. Kohlrübe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 649-650.
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