[747] Kottăbos (gr.), aus Sicilien nach Griechenland, bes. nach Athen übergetragenes gesellschaftliches Spiel, wo man bei einem Gastmahle eine Neige (Latax, Latage) von ungemischtem Wein aus dem Trinkgefäß (Kottabīon) tropfenweis od. mit einem Wurfe mit umgewandter Hand in ein metallnes Gefäß (Kottabīon, Latagion, Lekane, Skaphe) fallen ließ u. aus dem dadurch erregten Klatschen u. Klange (Kottabos) auf die Zuneigung der dabei gedachten od. auch genannten geliebten Person schloß. Später traten bei diesem Spiele verschiedene Variationen ein. Der K. als Wettspiel war folgender: man suchte leere, im Wasser schwimmende Becherchen (Oxybapha) durch die herabfallenden Tropfen umzustürzen u. unterzutauchen u. wer die meisten durch den Ausguß seiner[747] Neige umwarf, gewann den Preis (Kottabīon). Vgl. Becker, De ludo cott., 3 Programme, Dresd. 175456; Böttiger, Über den K., in Wielands Att. Mus., 3. Bd.; Groddeck, Antiqu. Verf., Lemberg 1800, 1. Samml., Nr. 3; Jakobs, Über den K., in den Vermischten Schriften, Bd. 6.