Leonĭdas

[281] Leonĭdas, 1) L. I., Sohn des Königs Anaxandridas von Sparta, wurde 491 v. Chr. Nachfolger des Königs Kleomenes von Sparta u. 480 Heerführer der 300 Spartaner gegen Xerxes in den Thermopylen; er vertheidigte erst tapfer diesen Paß u. fiel, nachdem er durch den Verrath des Ephialtes umgangen worden war, mit den Seinigen; s. Perferkriege. Xerxes ließ seiner Leiche den. Kopf abhauen u. den Leichnam ans Kreuz schlagen. Ihm zu Ehren wurden jährlich in Sparta die Leonideia gefeiert, mit Lobrede u. Spielen, woran nur Spartaner Theil nehmen durften. Sein Sohn von Gorgo war Plistarchos. 2) L. II., Sohn des Kleonymos, Eurysthenide, König von Sparta, am Hofe des Seleukos erzogen u. verweichlicht; er war der Vater des berühmten Kleomenes III. 3) L. von Tarent, um 270 v. Chr., flüchtete im Tarentinischen Kriege u. hielt sich an mehreren Orten auf; er schrieb Epigramme im Dorischen Dialekt. 4) L. aus Alexandria, ungefähr 59–127 n. Chr., griechischer Epigrammatiker; soll der Erfinder der Isopsepha (s.d.) sein. Die Gedichte beider L. sind herausgeg. von Meineke, Lpz. 1791.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 281.
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