Madăra

[678] Madăra, Dorf östlich von Schumla in Bulgarien, am Pravadi, nur von (ungefähr 2000) Weibern bewohnt, welche ihren Männern od. Eltern entlaufen sind u. hier eine gesetzliche Freistätte finden. Die Weiber blieben zwar Muhammedanerinnen, gingen aber unverschleiert. Sobald ein Fremder ihr Gebiet betrat, eilte ihm der ganze Weiberschwarm entgegen u. umtanzte ihn so lange, bis er sich eine Gefährtin wählte. Diese nahm ihn mit nach Hause u. behielt ihn oft wochenlang. Hier Sieg den 13. Juni 1829 der Russen unter Diebitsch, über die Türken unter Reschid Pascha.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
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