Mekonsäure

[99] Mekonsäure (Mohnsäure), H14H4O14 = C14HO11 + 3 HO = Mē, eine dreibasische Säure, welche sich nur im Opium findet; man gewinnt sie, wenn man das wässerige Extract des Opiums mit kohlensaurem Kalk u. Chlorcalcium versetzt u. den entstandenen Niederschlag von mekonsaurem u. schwefelsaurem Kalk mit warmem Wasser u. Salzsäure auszieht; aus dem beim Erkalten der Lösung krystallisirenden sauren mekonsauren Kalk scheidet sich die M. durch Zusatz von Salzsäure ab. Die M. krystallisirt in weißen perlmutterglänzenden Schuppen od. Nadeln mit 6 Atomen Krystallwasser, von schwach saurem Geschmack, sie ist luftbeständig, leicht in heißem Wasser u. Alkohol, schwer in kaltem Alkohol u. Äther löslich; sie färbt Eisenoxydsalze blutroth, welche Reaction durch Goldchlorid nicht aufgehoben wird. Bei längerem Kochen mit Wasser od. Salzsäure, sowie beim Erhitzen der Krystalle auf 170 bis 200° zerfällt sie in Kohlensäure, Wasser u. Komensäure. Bei der trockenen Destillation der M. bildet sich Pyromekonsäure = C10H3O5, welche in rhombischen Blättchen krystallisirt, bei 120° schmilzt u. sich unzersetzt sublimiren läßt; sie ist in Wasser u. Alkohol löslich, reducirt Gold aus seinen Auflösungen u. färbt ebenfalls Eisenoxydsalze blutroth.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 99.
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