Molette

[364] Molette, kurze metallene Walzen, welche auf ihrer Oberfläche mit einer Verzierung versehen sind, für verschiedene Zwecke gebraucht, namentlich a) als Rändelrad, kleines Rädchen von gehärtetem Stahle, auf dem Umfange mit Vertiefungen u. Erhabenheiten versehen, welche auf der Drehbank als Verzierungen in ein abgedrehtes Metallstück dadurch eingedrückt werden, daß man die in eine eiserne Gabel drehbar gefaßte M. an das sich umdrehende Metallstück andrückt; b) 2–3 Zoll lange u. 11–2 Zoll dicke, stählerne Walzen eines kleinen Walzenwerkes auf der Oberfläche mit einem ringförmig in sich zurückkehrenden Muster versehen, welches auf dem Walzwerke in Blechstreifen als Verzierung eingedrückt wird; c) bei Erzeugung der Druckwalzen für die Walzendruckmaschinen in der Kattundruckerei die kleine Stahlwalze, auf welche das Muster von der gravirten Walze zunächst erhaben übertragen wird, s.u. Kattun B) b) bb); d) bei der Baumwollenspinnerei zwei gegen einander gepreßte eiserne Walzen, die eine mit einer rundumlaufenden, etwa zwei Linien breiten Furche, die andere an derselben mit einem hineinpassenden, aber die Furche nicht ganz ausfüllenden, erhabenen Stäbchenversehen, welche an den Strecken (dann Molettenstuhl od. Molettenstrecke genannt) angebracht werden, um das von der Strecke gelieferte lose Band dadurch, daß man es durch die Furche der M. gehen läßt, zusammenzudrücken u. ihm einen besseren Zusammenhalt zu geben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 364.
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