[591] Muster, 1) Gegenstand, der nachgeahmt wird, vgl. Beispiel; 2) Zeichnung, welche Anleitung gibt, wie etwas ausgeführt wird; dazu gehören bes. die Strick- u. Stickmuster. Die Strickmuster bestehen aus einem gegitterten Papier (s. Musterpapier); jedes Viereck bedeutet eine Masche, ein Punkt in dem Viereck zeigt an, daß die Masche umgewendet werden soll, damit mehre derselben eine Figur bilden. Ähnlich ist das Stickmusterin Canevas u. Marly, wo die Figur in gegittertem Papier nach den Farben, welche in den Canevas kommen sollen, bunt ausgemalt ist. Zur gewöhnlichen Stickerei sind die Figuren nur mit starken Umrissen auf weißes od. grünes Papier gezeichnet; 3) Figuren, welche auf einen Gegenstand gedruckt, gepreßt, gewebt od. gestickt sind; in der Weberei wird das M. im engern Sinne durch eine eigenthümliche Verschlingung der Fäden, mit od. ohne Farbenverschiedenheit, erzeugt; blose Farbenverschiedenheit bildet kein eigentliches Muster, es muß sich vielmehr das M. (Figur) durch die Fadenverbindung von seiner Umgebung (Grund) unterscheiden u. hervortreten; vgl. Musterweberei u. Webstuhl; 4) (Schneider), so v.w. Schnitt; 5) so v.w. Modell, Riß, Schablone; 6) ein, bes. von gewebten Zeugen abgeschnittenes Stück, woraus man die Beschaffenheit des Ganzen kennen lernt; 7) etwas in seiner Art Vollkommenes, welches daher Nachahmung verdient; 8) die in bestimmten Gestalten abgegrenzten Beete u. Rasenstücke in einem Garten; daher Musterordnung, die ordnungsvolle Vertheilung der Gewächse auf die M.