[681] Narkissos, Sohn des Flußgottes Kephissos u. der Liriope (Lirioessa), schöner Jüngling. In Böotien verliebte er sich, bei Erblickung seines Bildes in einer Quelle zu Danakon bei Thespiä (Narkissosquelle), in sich selbst u. verschmachtete in Sehnsucht nach sich. Nach And. war N. höchst spröde gegen alle ihn liebenden Mädchen, bes. gegen Echo; Nemesis strafte ihn dafür beim Schauen in eine Quelle durch die genannte Selbstliebe. Als er dahin geschwunden war, entsproßte an der Stelle die (weiße) Narcisse. Spätere Sage läßt ihn eine ihm ganz ähnliche Zwillingsschwester haben u. lieben. Nach ihrem Tode tröstete er sich mit dem Anblick seines Bildes in einer Quelle, bis ihm das Herz brach.