[776] Neleus, 1) Sohn des Kretheus od. des Poseidon u. der Tyro, Zwillingsbruder des Pelias. Die Mutter setzte beide Knaben aus Furcht vor dem Vater aus, Pferdehirten fanden u. erzogen sie. Erwachsen rächten sie ihre Mutter an ihrer Stiefmutter Sidero dadurch, daß Pelias dieselbe am Altare der Here erstach. Nach dem Tode des Vaters gerieth N. mit Pelias über die Herrschaft über Iolkos in Thessalien in Streit u. mußte weichen; er zog nach Messenien zu Aphareus, von dem er ein Stück Land erhielt, wo er Pylos erbaute. Vermählt war er mit Chloris, Tochter Amphions u. der Niobe, u. erzeugte mit ihr eine Tochter Pero u. zwölf Söhne, darunter Nestor. Er war tüchtiger Rossebändiger. Augias nahm ihm einst ein Viergespann weg, wie er es selbst mitden Gütern des Melampus gemacht; mit Herakles kam er in Krieg, weil er ihn nach der Ermordung des Iphitos nicht sühnen wollte, u. dieser erschlug ihm seine Söhne, mit Ausnahme Nestors; eben so mit den Epeern u. Arkadiern. Er st. in Korinth, wo ihm Sisyphos ein Grabmal errichtete. Seine Nachkommen, Neliden, wurden aus Messenien vertrieben u. gingen meistens nach Athen. 2) N., jüngerer Sohn des athenischen Königs Kodros, führte die Ionier an die Westküste Kleinasiens, s. Athen (Gesch.) II. u. Ionien. 3) N. aus Skepsis, Schüler des Aristoteles u. Theophrastos u. Erbe von deren Schriften, Peripatetiker; er gab dem König Ptolemäos in Alexandria Anleitung zur Errichtung der Bibliothek.