Nuck

[151] Nuck, Ant., Arzt, prakticirte Anfangs im Haag, wurde dann Professor der Anatomie u. der Chirurgie in Leyden u. st. um 1692. Er schr.: Sialographia et ductuum aquosorum anatomia nova, Leyd. 1690, auch 1695; Adenographia curiosa et uteri foeminei anatome nova, ebd. 1692; Operationes et experimenta chirurgica, herausgeg. von J. Tilnig, ebd. 1602 u.ö. (deutsch, Lübeck 1709). Nach ihm sind benannt die Nuckschen Aquäducte, vermeintliche eigene Gefäße in der harten Augenhaut, welche in den Kreis der Traubenhaut[151] wässerige Feuchtigkeit ergießen sollten, welche aber blose Endigungen arterlöser Gefäße sind; die Nuckschen Divertikeln, zwei Fortsätze des Bauchfelles außerhalb der Bauchhöhle durch den Bauchring, erst der von der gemeinschaftlichen Scheidenhaut des Hodens u. Samenstranges gebildete Scheidenkanal, welcher gewöhnlich nach der Geburt sich schließt; dann ein blinder scheidenartiger Fortsatz des Bauchfelles beim weiblichen Geschlecht, welcher das runde Mutterband in sich aufnimmt u. gewöhnlich nach der Geburt sich schließt; die Nuckschen Drüsen, zwei, nur dem Hunde, Wolfe u. mehren anderen Thieren eigene, am äußeren u. unteren Theil des Auges liegende Speicheldrüsen, eine vordere (obere, größere) u. eine hintere (untere, kleinere), deren Ausführungsgänge sich in der Mundhöhle in der Nähe des zweiten Backzahns öffnen, u. welche N. auch dem Menschen beilegte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 151-152.
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