Operation

[307] Operation (v. lat.), 1) Verrichtung, Vornahme, Versuch; 2) bes. in der Chirurgie eine Verrichtung, wo durch Handanlegung etwas an einem lebenden Körper vorgenommen wird, was zur Heilung eines körperlichen Schadens dient, namentlich wenn dazu schneidende Instrumente angewendet werden, daher Operative Chirurgie; ein eine solche O. verrichtender Chirurg heißt Operateur (spr. Operatör); dieser specielle Theil der Chirurgie heißt Operationslehre od. Akiurgie; 3) Chemische O., jedes Verfahren, um durch Scheidemittel od. Reagentien die Bestandtheile von Körpern zu erforschen od. darzulegen, od. auch Stoffe zu verbinden; 4) in der Logik nennt man Denken, Urtheilen u. Schließen die drei logischen O-en des Erkenntnißvermögens; 5) die Unternehmung im Kriege, welche sich auf die Hauptmacht u. also auf die Entscheidung des Krieges richtet; zu O-en in rein strategischer Hinsicht gehören der Entwurf des Plans eines Feldzugs, Vertheilung der Truppencorps, Anordnungen aller Unternehmungen; in strategisch-taktischer Hinsicht aber Recognoscirung, Aufstellung zu Angriff u. Vertheidigung, Diversion, Umgehungen, Neckereien; in rein taktischer Hinsicht endlich Schlachten, Treffen, Gefechte, Scharmützel, Plänkeleien, Kanonaden, Bombardements, Blokaden, Belagerungen etc. Daher: Operationsbasis, das rückwärts liegende Land, welches zur Erhaltung eines Heeres dient; Operationslinie, die Richtung, welche man von der anfänglichen Aufstellung gegen den Feind einschlägt; Operationsobject, das Ziel, welches ein Heer durch seine Bewegungen zu erreichen strebt; vgl. Strategie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 307.
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