Oligoklas

[274] Oligoklas, feldspathartiges Mineral, krystallisirt im triklinoëdrischen System; die Krystalle sind denen des Albits ähnlich, häufig Zwillingskrystalle, eingewachsen als Gemengtheil vieler Gesteine, auch derb in körnigen Aggregaten; spaltbar nach der Basis vollkommen, etwas weniger nach dem Brachypinakoid, die basische Spaltungsfläche mit ausgezeichneter Zwillingsstreifung; Bruch uneben bis splitterig; Härte 6, specifisches Gewicht 2,63–2,68; schneeweiß, graulich-, gelblich-, grünlichweiß, grau, gelb, grün, fettglänzend, kantendurchscheinend; besteht aus kieselsaurer Thonerde u. kieselsaurem Natron, Al2O3, 2 SiO3 + NaO, SiO3; schmilzt leichter als andere Feldspathe zu einem farblosen Glase; von Säuren wird er nicht zerstört. Nach Hessenberg ist der O. nur ein veränderter Albit u. besitzt keine eigenthümliche Krystallform. Er findet sich als Gemengtheil vieler Granite, so in Ytterby, bei Stockholm, Fahlun, in Schlesien, am Harz, im Odenwald, Schwarzwald; ferner in manchen Porphyren u. Melaphyren, auf den Erzlagerstätten zu Arendal in aufgewachsenen Krystallen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 274.
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