Patholŏgie

[745] Patholŏgie (v. gr.), Krankheitslehre, Haupttheil der Arzneikunde. Sie findet nicht blos auf Menschenkrankheiten, sondern auch auf Krankheitszustände von Thieren, ja selbst von Pflanzen Anwendung u. wird dann auf die menschliche angewendet (vergleichende P., P. comparata). Die P. zerfällt in die allgemeine u. besondere (P. generalis u. P. specialis), je nachdem man blos das, was mehrern Krankheiten gemein ist, od. bestimmte Krankheiten ihrer Form nach in das Auge faßt. Letztere bezeichnet man auch wohl als Nosologie; doch unterscheidet man auch in der allgemeinen P. die Kenntniß des Krankheitsleidens selbst als Nosologie u. scheidet davon die Kenntniß der Ursachen der Krankheiten, als Ätiologie, od. auch die umfassende Lehre, wie überhaupt Krankheiten entstehen u. sich ausbilden, als Pathologenie, die Lehre von den Erscheinungen u. Zufällen in Krankheiten aber als Symptomatologie, od., in so fern sie zur Erkenntniß des eigentlichen Krankheitssitzes u. der allernächsten Ursache des dauernden Krankheitsleidens dienen, als Semiotik. Vgl. Diagnostik u. Prognostik.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 745.
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