Phillips Feuerlöscher

[64] Phillips Feuerlöscher (P. Fire Annihilator), ein Apparat, in welchem Stickgas, Kohlensäure u. Wasserdampf entwickelt u. zum Ersticken entstehender Brände ausgestoßen werden. Er hat je nach der Größe der Räumlichkeit, für welche er bestimmt ist, verschiedene Größe u. wird in die brennenden Räume entweder hineingetragen od. auf Rädern hineingeschoben. Er besteht aus einem cylindrischen Gefäße von starkem Eisenblech mit doppeltem Boden u. doppelten Wänden, in welchem sich die aus 9 Theilen Salpeter, 2 Theilen Koks- u. Holzkohlenpulver u. 1 Theil Gyps bestehende Löschmasse befindet; der Raum zwischen den doppelten Wänden wird mit Wasser gefüllt, welches durch die Hitze der in Brand gesetzten Feuerlöschmasse in Dampf verwandelt wird. Zur Entzündung dieser leicht verbrennlichen Masse werden concentrirte Schwefelsäure, chlorsaures Kali u. Zucker benutzt. Die Schwefelsäure befindet sich über dem Gemisch von chlorsaurem Kali u. Zucker in einem kleinen, gläsernen Gefäße, welches durch Druck von Außen zertrümmert wird. Sobald hierbei diese drei Stoffe sich berühren, entzünden sie die Feuerlöschmasse, welche zugleich durch die dabei entstehende Hitze das Wasser zwischen den beiden Doppelwänden in ausströmenden Dampf verwandelt. Diese Löschmaschinen sind nur für schwache Brände od. kleine Räumlichkeiten von Erfolg u. können nur in abgeschlossenen Räumen od. doch nur in unmittelbarer Nähe der Flammen wirken, wohin bei nur einigermaßen entwickelten Bränden vorzudringen schon die Gluth unmöglich macht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 64.
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