Pongol

[347] Pongol, das zweitägige Neujahrsfest in Ostindien. Am ersten Tage, Perunpongol (großes P.), wird Reis mit Milch gekocht u. aus der Art des Aufkochens geweissagt. Von dieser Speise bietet man erst etwas den Göttern dar, dann essen alle Hausbewohner davon. Am zweiten Tage, Maddupongol (Kühepongol), bemalt man die Hörner der Kühe, schmückt sie mit Blumen u. läßt sie auf die Straße laufen, während man zu Hause den P. für sie vorrichtet. Am Abend trägt man ein sitzendes Götzenbild, welches eine Lanze in der Hand hat, auf dem Felde umher. Auch tödtet man allemal irgend ein vierfüßiges Thier u. weissaget aus der Richtung seines Laufes. Die Braminen aber werfen das Loos, um die Zukunft des Jahres zu erforschen. Die Indier machen einander Geschenke u. gegenseitige Besuche, wobei sie sich ein gutes P. wünschen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 347.
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