Psoa [2]

[665] Psoa, die Lenden- u. Nierengegend. Psoas, Lendenmuskel,[665] s. u. Fußmuskeln A) a). Daher Psoītis, Entzündung der Lendenmuskeln, bes. des Psoasmuskels u. des Musculus quadratus lumborum u. des sie umgebenden Zellgewebes. Die P. verläuft bald acut, bald chronisch; die chronische P. verläuft zuweilen so schleichend, daß sie kaum beachtet wird, die acute P. ist mit lebhaftem Schmerz in den Lenden oft bis zum Schenkel u. Kniegelenk herab verbunden; der Psoasmuskel ist contrahirt, jede Bewegung des Schenkels steigert den Schmerz. Zuweilen zertheilt sich die Entzündung, gewöhnlich aber geht sie in Eiterung (Psoasabsceß) über, deren Anwesenheit sicher dann erst erkannt wird, wenn sich in der Lendengegend, auf dem Rücken od. in der Nähe des Mastdarms, wohl auch unter dem Poupartschen Bande eine elastisch anzufühlende Geschwulst bildet, wo sich endlich der Eiter einen Ausweg bahnt; die Eiterung kann Monate u. Jahre lang fortdauern u. durch Consumtion zum Tode führen. Die Ursachen sind bald rein mechanisch, bald auch bes. bei chronischer P. dyskrasischer Natur, zumal in Folge scrophulöser Caries der Rücken- u. Lendenwirbel. Nicht selten ist die P. bei Wöchnerinnen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 665-666.
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