Ricĭmer

[148] Ricĭmer, 1) Sohn eines suevischen Häuptlings; diente unter dem römischen Kaiser Avitus gegen die Vandalen, deren Flotte er an der korsischen Küste vernichtete, setzte 456 n. Chr. den Kaiser ab u. 457 Majorian u. 461 Severus ein; er riß unter Letzterm alle Gewalt an sich u. führte nach dessen Tode 465 die Regierung ganz allein. Unter seinem Schwiegervater Anthemius war er Consul u. kämpfte gegen die Vandalen u. Westgothen, zog aber endlich von Mailand, durch burgundische u. suevische Truppen verstärkt, vor Rom, nahm die Stadt 472 nach dreimonatlicher Belagerung ein, ließ sie plündern u. den Anthemius ermorden; er selbst starb bald nachher. 2) Sohn des westgothischen Königs Svinthila, wurde von seinem Vater 625 n. Chr. als Mitregent angenommen, aber auch 631 mit demselben aus Spanien vertrieben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 148.
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