Ruland

[447] Ruland, 1) Martin, geb. 1532 in Freisingen; war pfalz-neuburgischer, dann des Kaisers Rudolf II. Leibarzt u. st. 1602 in Prag. Als Anhänger von Paracelsus gefiel er sich in Erfindung u. Bereitung chemischer Arzneimittel, worunter Aqua benedicta Rulandi, ein Spießglanzmittel, bis auf die neuere Zeit sich erhalten hat. Er schr. u.a.: Thesaurus Rulandinus, Basel 1691, Bautzen 1679; Lexicon alchemiae, Frankf. a. M. 1612, Nürnb. 1671; Secreta spagyrica, Jena 1676. 2) Martin, Sohn des Vor., geb. 1569 in Lauingen; wurde 1594 Stadtphysikus in Regensburg u. ging 1607 als Leibarzt des Kaisers Rudolph II. nach Prag, wo er 1611 starb. Er schr.: Nova et inaudita historia de aureo dente, Frankf. 1595 (in der er behauptete, daß einem siebenjährigen Knaben in Schlesien ein goldener Zahn gewachsen sei); De perniciosa Iuis hungaricae tecmarsi et curatione, Frankf. a. M. 1600, Stettin 1651.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 447.
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