Sanitätscompagnie

[868] Sanitätscompagnie, eine Abtheilung Soldaten, welche für die in Schlachten Verwundeten durch sofortigen Verband u. Rücktransport zu sorgen hat; sie wurden schon 1813 von Napoleon I. als Brancardiercompagnien (s.d.) errichtet, zuerst 1850 in der österreichischen Armee gehörig organisirt u. seitdem fast in allen größeren Armeen eingeführt. Eine S. in der Stärke von 200 Mann rechnet man gewöhnlich für ein Armeecorps. Die Leute der S. sind den Ambulancen attachirt, sie bilden deren Bedeckung u. sollen auf dem Schlachtfelde theils als Krankenwärter dienen, theils das benöthigte Material requiriren, theils den Truppen ins Gefecht folgen u. die Verwundeten nach den Ambulancen bringen. Die S-n sind ausgerüstet mit Ambulancen, Tragbahren, Verbandzeug etc. u. führen besondere zum Transport der Verwundeten eingerichtete Wagen bei sich. Die Leute haben außerdem Feldflaschen mit Wein od. Essig bei sich u. sind von dem der Compagnie zugetheilten Arzte theoretisch u. praktisch unterrichtet im Blutstillen, Beschienen etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 868.
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